Getragen wird der Boom allerdings nicht nur von allumfassenden Nachrichtenseiten wie "Spiegel Online" oder "Focus Online". So finden sich in der Liste der 20 meist genutzten News-Portale auch Angebote, die sich auf einzelne Themen wie Sport oder Computer konzentrieren. Hinzu kommen Internetseiten von Regionalzeitungen, die in ihrem Erscheinungsgebiet so stark sind, dass es für eine Platzierung in den gesamt-deutschen Top 20 reicht. Eines haben all diese Portale gemein: Sie sind frei zugänglich. Ein Abo ist nicht erforderlich. Stattdessen finanzieren sich die Seiten in erster Linie über Werbung. In den USA war es lange Zeit umgekehrt. Dort setzen die Nachrichtenportale über Jahre auf Einnahmen aus Abo-Gebühren. Von dieser Strategie weichen nun aber auch immer mehr Anbieter in Amerika ab.
Bei der Nutzung von News-Portalen liegen die Deutschen europaweit im Mittelfeld. Während 2006 hier zu Lande 19 Prozent der 16 bis 74-Jährigen Nachrichten im Internet lasen, waren es im EU-Durchschnitt 18 Prozent. Zu den Spitzenreitern zählen Finnland (46 Prozent) und Schweden (41 Prozent), zu den Schlusslichtern Irland (8 Prozent) und Rumänien (7 Prozent). In fast allen Mitgliedsstaaten der EU sind die Nutzerzahlen in den vergangenen Jahren dennoch deutlich gestiegen – auch in Deutschland. Hier betrug die Quote 2005 erst 17 Prozent. Für 2007 erwartet der BITKOM nun einen Wert von 21 Prozent.
Zur Methodik: Nachrichten-Portale wurden als Angebote definiert, die ausschließlich und tagesaktuell über Politik-, Wirtschafts-, Sport- oder Fachthemen berichten. Die BITKOM-Erhebung zur Anzahl der Besuche berücksichtigt sämtliche Seiten, die sich von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) prüfen lassen. Grundlage für die prozentualen Angaben zur Nutzung von News-Portalen sind Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat.