- Bitkom-Befragung zur Digitalisierung in der Medizin und der Pharmabranche
- Telemedizin wird nach Meinung von Experten die größte Rolle für Austausch zwischen Ärzten und zur Unterstützung bei Operationen spielen
„Telemedizin ist einer der zentralen Schlüssel zur Bewältigung der medizinischen Herausforderungen, die der demographische Wandel mit sich bringt“, sagt Pablo Mentzinis, Bereichsleiter E-Health beim Bitkom. „Gerade in ländlichen Regionen können digitale Anwendungen die Gesundheitsversorgung deutlich verbessern, die Lebensqualität von Patienten erhöhen und zugleich Kosten sparen. Hierfür müssen wir heute die gesetzlichen Weichen stellen.“
Telemedizin soll im geplanten E-Health-Gesetz verbindlicher geregelt werden. Nach jetzigem Stand soll Telemedizin auf Rezept vor allem für die telekonsiliarische Befundung von Röntgenaufnahmen eingeführt werden. Mentzinis: „Das reicht aber nicht. Es gibt bereits seit 2012 einen Auftrag an die Kassen und Ärzte, über weitere Telemedizinanwendungen zu entscheiden. Es gibt viele Anwendungsfelder und auch der Koalitionsvertrag ist ehrgeiziger als der vorliegende Gesetzesentwurf.“ Im Koalitionsvertrag war vereinbart worden, dass Telemedizin verstärkt werden soll, zum Beispiel zur engen Betreuung von Risikopatienten oder chronisch Kranken. „Das geht deutlich über die Fernbefundung von Röntgenaufnahmen hinaus.“
Weitere aktuelle Befragungsergebnisse zur Digitalisierung in der Medizin und der Pharmabranche präsentiert der Bitkom am 5. November bei einer telefonischen Pressekonferenz. Interessierte Redaktionen können sich unter folgender E-Mail Adresse anmelden: l.weinert@bitkom.org. Das Thema ist ebenfalls ein Schwerpunkt der hub conference, die der Bitkom am 10. Dezember 2015 in Berlin veranstaltet. Dort werden auch weitere Studienergebnisse präsentiert. Informationen und Anmeldung: www.hub.berlin.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 100 Geschäftsführer bzw. Vorstandsmitglieder von Unternehmen der Pharmabranche ab 20 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Welche Rolle werden folgende Möglichkeiten in zehn Jahren, also im Jahr 2025, spielen? Die Antworten konnten auf einer Skala von 1 „eine sehr große Rolle“ bis 4 „keine Rolle“ abgestuft werden. Die genannten Prozentwerte sind die Summe der Antworten für „eine sehr große Rolle“ und „eine eher große Rolle“.