Im globalen Wettbewerb kommt es nicht allein auf innovative Produkte und hohe Qualität an, sondern auch auf Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Elementarer Bestandteil der Wertschöpfungskette ist ein effizienter Materialfluss – wie beim Technologieunternehmen Tünkers Maschinenbau GmbH in Ratingen. Es ist international tätig in der Automatisierungs-, Ramm- und Ziehtechnik und produziert Elektromobile und Maschinen für die Papierproduktion. Rund 400 Beschäftige erwirtschaften einen Jahresumsatz von mehr als 65 Millionen Euro. Der Zulieferer verfügt über ein breites Produkt- und Teilespektrum, das er zu großen Teilen selbst produziert.
Der Materialanteil liegt bei 50 bis 60 Prozent. Rund 35 Prozent der Maschinenteile werden im Stammwerk Ratingen sowie in einem tschechischen Zweigwerk gefertigt. Die Baugruppen- und Endmontage erfolgt weitgehend in Ratingen, sodass alle Teile auch dorthin befördert werden müssen. Darin liegt die Herausforderung an eine rationelle Logistikorganisation. Denn die unterschiedlichen Zulieferteile und die selbst gefertigten Elemente und Baugruppen wurden auf Paletten, in Gitterboxen, Blechkästen, Kartons und Kunststoffkästen angeliefert. Das machte einen durchgängigen Materialfluss im Werk fast unmöglich. Zudem erforderte es ein aufwendiges Handhaben und Umpacken. Das Stapeln der Behältnisse erschwerte den Zugriff auf die Produkte, sodass von einem FIFO-Prinzip kaum die Rede sein konnte. Darüber hinaus verursachten die Gitterboxen wegen ihrer großen Ladevolumen langsame Durchlaufzeiten.
Diese Vielfalt sollte durch ein einziges System ersetzt werden, das durchgängig vom Teilelieferanten bis zur Endmontage als stapelbares Transport- und Lagermittel verwendet werden kann. Die neuen Behälter sollen auch für die Versorgung des produktionsnahen Lagers nach dem Kanban-Prinzip eingesetzt werden. Zudem müssen sie sehr stabil und belastbar sein. Für die neuen Standardbehälter war auch ein flexibel nutzbares Lagersystem gefordert, das einen schnellen Zugriff bei der Kommissionierung erlaubt.
Tünkers entschied sich für 800 x 600 mm große Euro-Stapelbehälter XL aus Kunststoff von Bito. Diese sind mit einem Unterteilersystem, glattem Standardboden, Doppelboden und Doppelboden mit Kufen lieferbar. Diese Version kam bei Tünkers zum Zug, weil damit Gewichte bis 150 kg transportiert und per Stapler einfach gehandhabt werden können. Für diesen Behältertypen gibt es Klappdeckel, Stülpdeckel, Sichtscheiben, Transportroller, Tragestangen und Plomben als Zubehör, sodass für jede Anwendung eine individuelle Ausstattung zur Verfügung steht. Gleichzeitig hat Tünkers eine Bito-Palettenregalanlage für 90 Europaletten-Stellplätze geordert. Diese besteht aus fünf 2.700 mm breiten Modulen, sechs Lagerebenen sowie 90 Paletten-Durchlaufkanälen.
Die an Tünkers gelieferten Behälter sind blau und tragen den Namenszug in der Hausfarbe Gelb. Damit ist für die gesamte Logistikkette deutlich, in welche Behälter die zu liefernden Bauteile und Baugruppen einzulegen sind. Von den 1.000 Exemplaren befinden sich rund 700 im Umlauf, der Rest liegt auf Abruf. In der Auftragsfertigung wird jetzt in diese Kunststoffkästen hineingearbeitet. Das steigert den Durchsatz erheblich, weil niemand mehr warten muss, bis eine Gitterbox gefüllt und endlich zum Weitertransport bereit ist – wie es vor Einführung des Euro-Behälters der Fall war. Damit sorgen die Behälter bei Tünkers auch für mehr Platz, Ordnung und Übersicht an den Montage-Arbeitsplätzen.