Die Aufgabe des Feuerwehrteams, das sich in drei Trupps aufgeteilt hatte, bestand darin, einen verletzten Dummy von einem der automatischen Regalbediengeräte aus 38 Metern Höhe sicher auf den Boden zurückzuholen – schonend, in liegender Position. Über eine Notaufstiegsleiter kletterten zunächst zwei durch Y-Falldämpfer gesicherte Kameraden samt Notfallrettungsrucksack an einem der Regalbediengeräte auf die oberste Plattform. Sie sollten die Erstversorgung und Sicherung des „Verletzten“ übernehmen und das Sicherungsseil für die nachfolgenden Kameraden anbringen. Jens Warncke: „Damit ist normalerweise die Hauptaufgabe erfüllt. Die nachfolgende Rettung führt vorzugsweise die nächstgelegene Feuerwehr mit Höhenrettern durch. Im Rahmen dieser Ausbildungsveranstaltung durfte die Absturzsicherung allerdings mit ihren Mitteln weiterarbeiten.“
Rund 20 Meter unterhalb der Plattform postierte sich der zweite Trupp. Ein dritter Trupp formte die Bodenstation. Per Flaschenzug sollte nun der 75 Kilogramm schwere Dummy liegend auf einer Trage nach unten gelassen werden. Da die Feuerwehren nicht über Auf- und Abseilgeräte mit ausreichendem Hub verfügen, mussten dafür drei Seile miteinander kombiniert und insgesamt zwei Flaschenzüge gebildet werden. Eine besondere Herausforderung bestand in der sicheren Übergabe der Trage von dem oberen zum unteren Flaschenzug. Nach eineinhalb Stunden war die Rettung geglückt und das Einsatzziel erreicht. „Bei einem realen Einsatz hätten wir mit weniger Aufwand schneller gearbeitet. Wir wollten diese Übung aber auch bewusst nutzen, um das Szenario möglichst komplex und technisch anspruchsvoll zu bearbeiten. Das ist uns gelungen und wir freuen uns über den Erfolg“, so Jens Warncke, der die Übung von der Besuchertribüne aus für die spätere Manöverkritik verfolgt hatte. Weitere Feuerwehrkameraden waren als Beobachter vor Ort.
Von BLG-Seite begleiteten Britta Philipsen, Leiterin des operativen Geschäfts im Hochregallager, und Peter Wannagat aus dem Bereich Technik die Höhenrettungsübung. Beide waren sich einig: „Wir haben für dieses außergewöhnliche Szenario gern unser Gebäude zur Verfügung gestellt und den Feuerwehren Hilfestellung gegeben. Auch wenn unsere Sicherheits- und Sicherungsstandards sehr hoch sind, wissen wir nun, dass wir in einem solchen Ernstfall auf die Feuerwehren aus der Umgebung zählen könnten.“ Das in der Übung geprobte Szenario gehörte zur Kategorie „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“ (SRHT). Für das Herablassen einer hilflosen Person ist bei BLG LOGISTICS grundsätzlich sowohl das nötige Gerät, als auch geschultes Personal vorhanden. Spezialkräfte müssten allerdings hinzugezogen werden, wenn beispielsweise in Folge eines Unfalls ein schonender, liegender Transport erforderlich wäre.