„Die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen und die Böllhoff Gruppe im Speziellen haben sich 2022 ausgesprochen resilient gezeigt – allen Krisen zum Trotz“, sagt Michael W. Böllhoff. Erstmalig in seiner Geschichte übersprang das ostwestfälische Familienunternehmen die Marke von 700 Millionen Euro beim Jahresumsatz. „Insgesamt betrachtet haben wir davon profitiert, dass wir ein starker Partner für Unternehmen aller Branchen sind – und das weltweit“, fügt Wilhelm A. Böllhoff hinzu.
Während sich die Nachfrage aus der Automobilindustrie weiterhin verhaltener zeigte als noch vor Beginn der COVID-19-Pandemie, setzte die Allgemeinindustrie verstärkt auf Verbindungstechnik von Böllhoff. Verglichen mit 2021 stieg der Jahresumsatz mit Kunden aus der Industrie um 15 % auf jetzt rund 369 Millionen Euro. Auch bei Verbindungslösungen für den Luft- und Raumfahrtsektor konnte Böllhoff kräftig zulegen. So hat sich der Umsatz im Bereich Aerospace mehr als verdoppelt – von rund 10 Millionen Euro im Jahr 2021 auf jetzt 21 Millionen Euro. „Hier zahlen sich unsere Investitionen der jüngeren Vergangenheit aus: in weitere Produktionskapazitäten sowie in spezialisiertes Fertigungs-Know-how für den Aerospace-Sektor“, betont Michael W. Böllhoff. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen zwei französische Hersteller von Spezialverbindungselementen für die Luftund Raumfahrt akquiriert – SNEP SA mit Sitz in Montbrison im Juni 2021 und Gillis Aerospace aus Dieupentale im Juni 2022.
Aufgeschlüsselt nach Regionen legte Böllhoff in allen Weltregionen zu. Insbesondere in Asien sowie in Nord- und Südamerika setzte sich der starke Aufwärtstrend der Vorjahre fort, quer durch alle Kundensegmente. In Asien stieg der Umsatz erneut überproportional um 23 % auf jetzt 96 Millionen Euro (2021: 78 Millionen Euro). In Nord- und Südamerika konnte sich Böllhoff sogar um 41 % steigern auf einen Jahresumsatz von 108 Millionen Euro (2021: rund 77 Millionen Euro).
„Die Erfolge des Jahres 2022 verdanken wir dem außergewöhnlichen Engagement und der Begeisterung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und das trotz herausfordernder Rahmenbedingungen durch Krisen und Inflation“, so Wilhelm A. Böllhoff.
Ausblick 2023
Für das Jahr 2023 ist Böllhoff vorsichtig optimistisch, der Auftragseingang ist weiterhin gut. Insbesondere in Deutschland und Westeuropa werden sich Krisen und Inflation jedoch auf das Unternehmensergebnis auswirken, in welchem Ausmaß bleibt abzuwarten. „Trotz aller Unsicherheiten schauen wir mutig in die Zukunft. Wir bieten für die verschiedensten Anforderungen in unterschiedlichen Regionen und Industrien passende Lösungen“, sagt Michael W. Böllhoff. „Außerdem investieren wir kontinuierlich – in die Weiterentwicklung unserer Unternehmensgruppe und in die Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
2023 nimmt eine Großinvestition in Bielefeld Form an. Für Ende Q1, Anfang Q2 plant das Unternehmen den Baustart für den Böllhoff Bildungscampus, eine offene Lern- und Weiterbildungswelt für Auszubildende, Studierende und Mitarbeitende. Auf circa 1.600 Quadratmetern Gebäudefläche wird der Neubau technische Ausbildungswerkstätten zusammenbringen mit modernen Austausch- und Schulungsräumen sowie einem SmartFactory-Labor für die Themen Vernetzung und Robotik. Etwa 5 Millionen Euro investiert Böllhoff dazu am Unternehmenssitz rund um die Archimedesstraße. „2023 sind wir seit mittlerweile 100 Jahren in Bielefeld ansässig“, betont Wilhelm A. Böllhoff. „Als Familienunternehmen fühlen wir uns eng verbunden mit der Region und mit den Menschen vor Ort. Deshalb möchten wir unseren eigenen Beitrag dazu leisten, den starken Wirtschaftsstandort OWL stetig weiterzuentwickeln.“
Und auch international investiert das Unternehmen kräftig in die eigene Infrastruktur. Seit Juni 2022 laufen im chinesischen Wuxi die Bauarbeiten für die mittlerweile fünfte Ausbaustufe des dortigen Böllhoff Standorts. Knapp 12.000 Quadratmeter Gebäudefläche kommen in dem Zuge hinzu für den Unternehmensbereich Gewindetechnik: Das entspricht einer Fläche von 1,7 Fußballfeldern. Die Eröffnung des hochmodernen Gebäudekomplexes mit Produktions- und Büroflächen sowie einem Betriebsrestaurant ist für Spätsommer 2023 geplant.