"Europa wird einen entscheidenden Beitrag für den künftigen Standard im Internet leisten", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Dienstag in Berlin. "Gemeinsam mit unseren Partnern aus Finnland, Frankreich und Schweden setzen wir Maßstäbe für ein sicheres, zuverlässiges und schnelles Internet. Der Innovationsdruck für die europäischen Unternehmen im weltweiten Wettbewerb sei sehr hoch, sagte die Ministerin: "Deshalb begrüße ich es, dass sich die führenden Ausrüster für Kommunikationstechnik in Deutschland und in den Partnerländern mit der Forschungspolitik auf eine europäische Innovationsallianz verständigt haben." Den Rahmen für das Projekt bietet die EUREKA-Initiative CELTIC.
Treibende Kraft für die Forschung ist die zunehmende Nutzung des World Wide Web. Die bestehenden Kommunikationsnetze stoßen deshalb rasch an ihre Grenzen. Dabei geht es um viel mehr als um das Herunterladen von Musik und Videos: Dienstleistungen in der Medizin und in der Pflegeversorgung, elektronische Geschäftsprozesse, Videokonferenzen oder Teile der Aus- und Weiterbildung sind nur einige Beispiele. Solche neuen Internet-Dienste und -Anwendungen stellen wachsende Ansprüche an Übertragungskapazität, Sicherheit, Robustheit und Qualität der Netzverbindungen.
Technisches Ziel der Innovationsallianz ist es, eine durchgängige Grundlage für den Datenverkehr im Kern-, Metro- und Zugangsnetz zu schaffen, die auf Ethernet basiert. Ziel ist ein Standard, mit dem ein Datenstrom von 100 Milliarden Bit pro Sekunde über das Ethernet mit hoher Qualität übertragen werden kann. Im Fachjargon heißt die Innovationsallianz auch "100 Gbit - Ethernet". Außerdem erproben Wissenschaftler neue Verfahren, um den Datenfluss im Internet sicherer gegenüber unbefugten Zugriff und störungsfrei zu gestalten.