Der Pixeldetektor mit seinen etwa 80 Millionen einzelnen Kanäle ist die innerste Komponente des ATLAS Detektors. Mit ihm werden die Teilchenspuren, die die rund 40 Millionen Kollisionen pro Sekunde des LHC hervorrufen, genauer als auf Haaresbreite vermessen. Entworfen und gebaut wurde der Detektor in internationaler Zusammenarbeit. Dabei haben deutsche Gruppen eine zentrale Rolle gespielt. Unter ihrer Federführung wurden strahlenresistente Zähler und schnelle Ausleselektronik entwickelt.
"Für die Realisierung des Detektors musste in vielen Bereichen technologisches Neuland betreten werden. Diese Arbeiten wurden in enger Zusammenarbeit mit Hightech-Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Deutschland durchgeführt", betonte Prof. Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im Bundesforschungsministerium. "Von der Entwicklung der Pixeldetektoren werden neben der Teilchenphysik auch andere Gebiete profitieren." So eignen sie sich auch für medizinische Bildgebungsverfahren, bei denen mit bisher nicht erreichbarer räumlicher Präzision Bilder vom Inneren des Körpers aufgenommen werden könnten. Eine mögliche Anwendung dieser Technologie ist das digitale Röntgen zum Beispiel in der Mammographie.
Am gesamten ATLAS Experiment beteiligen sich aus Deutschland 13 Hochschulen, das Max-Planck-Institut für Physik sowie das Deutsche Elektronen Synchrotron DESY. Sie werden im neu eingerichteten Forschungsschwerpunkt ATLAS mit jährlich 5,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. In diesem Exzellenznetzwerk kooperieren die besten deutschen Forschergruppen um Spitzenforschung im internationalen Rahmen zu betreiben.
Etwa 6000 Physikerinnen und Physiker begeben sich am LHC auf die Suche nach den fundamentalen Bausteinen der Welt. Der Large Hadron Collider ist die größte Maschine, die je für die Grundlagenforschung gebaut wurde, und wird Anfang 2008 ihren Betrieb aufnehmen
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt ATLAS unter http://www.fsp101-atlas.de