"Gerade auf den Zukunftsfeldern Bildung und Forschung brauchen wir eine intensive Zusammenarbeit mit unserer Nachbarregion im Mittelmeerraum", forderte Schavan. Ohne Internationalität und gegenseitigen Austausch seien moderne Bildung, Wissenschaft und Forschung nicht vorstellbar.
An der Euromediterranen Partnerschaft (Euromed) sind 37 Staaten, darunter die EU-Mitgliedstaaten und Länder des Mittelmeerraumes wie Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten und Jordanien beteiligt. Ende vergangenen Jahres vereinbarten die Außenminister der Euromed-Länder die Durchführung der ersten Euromed-Ministerkonferenz zur Hochschulbildung und wissenschaftlichen Forschung, die jetzt im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in Kairo stattfand.
Ergebnis der euromediterranen Ministerkonferenz ist die "Kairoer Erklärung" mit konkreten Maßnahmen für eine verstärkte Zusammenarbeit der Länder im Bereich Hochschulen und Forschung. Zentraler Punkt ist neben ERASMUS MUNDUS der Hinweis auf die Öffnung des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms für die internationale Zusammenarbeit mit Drittstaaten außerhalb der EU. "Hier gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die sinnvoll genutzt werden sollten - es wäre schön, wenn dadurch die Kooperation insbesondere mit den Mittelmeerländern und damit mit unseren unmittelbaren Nachbarn im Süden der EU gestärkt würde", sagte Schavan. Das europäische Forschungsrahmenprogramm ist mit einem Gesamtvolumen von 54 Milliarden Euro ausgestattet.
Die euromediterranen Länder kooperieren auch auf der Ebene der Hochschulen, die sich zu einem "Euromediterranen Universitätsforum" zusammengeschlossen haben. Am Rande der Konferenz wurde zudem ein neues von Deutschland und Ägypten zu gleichen Teilen finanziertes Kurzzeitstipendienprogramm für Doktoranden und junge ägyptische Postdocs vereinbart, mit dem Aufenthalte in Deutschland von drei bis sechs Monaten gefördert werden. Für dieses Programm stehen jährlich zwischen 200.000 und 240.000 Euro zur Verfügung.
Das Jahr 2007 ist Deutsch-Ägyptisches Jahr der Wissenschaften und Technologie. Mit einer Vielzahl gemeinsamer Veranstaltungen in beiden Ländern werden dabei neue Kooperationen von Forschungsgruppen und der Austausch junger Wissenschaftler angeregt. [212/3868]