Der EQR wird als "Übersetzungshilfe" zwischen den Nationalen Qualifikationssystemen dienen. Er umfasst alle Bildungs- und Qualifikationsbereiche und orientiert sich unabhängig vom formalen Bildungsabschluss ausschließlich an den Lernergebnissen. Darunter werden die Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen gefasst, die jemand am Ende eines Lernprozesses erworben hat - etwa durch eine Ausbildung, eine Weiterbildung oder ein Hochschulstudium.
Ziel des EQR ist es, nationale Qualifikationen in Europa vergleichbarer und verständlicher zu machen und auf diese Weise die Mobilität von Fachkräften zwischen den Mitgliedstaaten zu erleichtern. Auch das lebenslange Lernen soll so einfacher werden. Während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in der ersten Hälfte des Jahres hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Abstimmungen zum EQR deutlich voran gebracht.
Im Zentrum des EQR stehen acht Referenzniveaus, die das ganze Spektrum von den Grundkenntnissen bis hin zu Spitzenqualifikationen abdecken. Der EQR sieht vor, dass die Mitgliedstaaten ihre Nationalen Qualifikationssysteme bis 2010 an den EQR koppeln. Dafür wurden in Deutschland eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Bund und Ländern und ein Arbeitskreis DQR eingerichtet, die einen Deutschen Qualifikationsrahmen erarbeiten sollen.