"Niclas Fasth ist ein hervorragender Spieler, der sich diese Siegeschance wohl nicht entgehen lassen wird" war die Vorahnung von Bernhard Langer, als er nach seiner 67er-Runde im Clubhaus auf den Führenden und ein eventuelles Stechen wartete. Und der Schwede gab diesen Worten Recht: Zuvor hatte er sich gleich zu Rundenbeginn mit Birdies an den Löchern 3 und 7 von seinem bis dahin dichtesten Verfolger abgesetzt, denn José-Filipe Lima (Portugal) musste sich sowohl am sechsten als auch am siebten Loch ein Bogey notieren lassen. Fasths Vorsprung auf Langer schmolz dahin, als er am zehnten Loch ein Double-Bogey spielte; mit einem weiteren Birdie am darauffolgenden Loch setzte er sich dann aber wieder vom Verfolgerfeld ab. Diese erneut erspielte Führung gab der Schwede auch nicht mehr ab - sondern baute sie mit Birdie auf der 17. Bahn auf zwei Schläge aus.
Womit die Entscheidung gefallen war, dass Bernhard Langer auch bei seinem 16. BMW International Open-Auftritt der Sieg versagt bleiben würde. Und dies, obgleich der Publikumsmagnet mit seinem fulminanten Angriffspiel die Besucher, darunter auch Oliver Kahn, immer wieder zu Begeisterungsstürmen hingerissen hatte. Mit Birdie in die Finalrunde gestartet, ließ Langer weitere Birdies an den Löchern 5, 6 und 8 folgen.
So blieb - wie schon in den Jahren 1992, 1995, 2000 und 2002 - "nur" der zweite Rang, den er sich zudem mit José-Filipe Lima teilen musste. Dennoch verließ Langer München zufrieden am Sonntag - "wäre es nicht ein Heimspiel gewesen, hätte ich am Donnerstag ganz bestimmt aufgegeben" - denn von diesem Turnierausgang hätte er nicht zu träumen gewagt, als er am ersten Turniertag - von Nackenschmerzen gehandicapt - erst nach 76 Schlägen ins Clubhaus zurückkam und nur den geteilten 135. Rang im 156köpfigen Teilnehmerfeld belegte. Und zweitens lag eine "rundum gelungene Woche" hinter ihm, wie er mit den Worten "Herzlichen Dank an alle, die zum Erfolg dieser gelungenen Veranstaltungen beigetragen haben. Es wird oftmals vergessen, wie viel Vorarbeit, Fleiss und Engagement von Nöten ist, um ein Event wie dieses auf die Beine zu stellen", bestätigte.
Auch der zweite Deutsche, der sich für die beiden Finalrunden qualifiziert hatte, durfte mit seinem Endergebnis zufrieden sein: Sven Strüver belegte nach einem 74er-Turnierabschluß den geteilten 18. Rang - und stellte damit einmal mehr seine sukzessiv ansteigende Formkurve unter Beweis.
"Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass dies meine Woche werden würde", so der strahlende Sieger Niclas Fasth, nachdem er von Krause den Pokal und den 333.330 Euro hohen Siegerscheck in Empfang genommen hatte. "Der Kurs hier in München Eichenried hat absolutes Championship-Format und war bestens präpariert. Es hat uns allen großen Spaß gemacht hier zu spielen und dafür danke ich den Organisatoren", sprach er im Namen aller Teilnehmer.