Die heutige Etappe war eine der längsten dieser GS Trophy. Die Teilnehmer starteten vom Wildreservat Pongola, wo eine Giraffenherde für ein spektakuläres Naturschauspiel sorgte. Von hier aus verlief die Route in westlicher Richtung auf Schotterstraßen über einen Bergpass und dann hinunter in das Flachland um Amersfoort bis zu dem bereits bekannten Landgut Country Trax.
Die erste Sonderprüfung des Tages nannte sich "Fuchsbau": Die Wettkämpfer mussten ihre Bikes durch Zugangstunnel schieben, die sich unter einer Eisenbahnlinie befanden. Ein leichtes Gefälle sowie Moos und Wasser auf dem Beton erschwerten die Aufgabe. Überlegener Sieger war das Team UK mit 11 Sekunden Vorsprung vor dem zweitplatzierten Team Spanien. Team Nordic und Team Südafrika folgten auf den Plätzen Drei und Vier.
Die zweite Sonderprüfung war ein Slow-Race auf dem Gelände des Landguts Country Trax. Dabei gelang dem Team USA sein erster Sieg in dieser Woche. Die US-Amerikaner schafften es, Gleichgewicht und Spur fast 1 Minute länger zu halten als die gemeinsam auf Platz 2 liegenden Teams Südafrika und Nordic. Ein Fahrer vom Team UK würgte seine Maschine gleich nach dem Start ab; die verlorene Zeit war nicht mehr gutzumachen und Team UK landete schließlich nur auf Rang 6.
Sieger des 6. Tages: Team Nordic
Jussi Ali-Lekkala: In der Fuchsbauprüfung lief es sehr gut für uns, und wir wären noch schneller gewesen, wenn ich mein Bike nicht mit eingelegtem erstem Gang geschoben hätte. Dann machte Per (Wallin) einen tollen Job, mit dem er uns beim Slow-Race auf einen Podiumsplatz brachte.
Die Trial-Prüfung morgen wird also eine superspannende Sache. Heute Abend sind wir sie noch einmal durchgegangen. Wir glauben, dass wir es schaffen können, aber wir werden absolut konzentriert sein müssen. Das wird ein hartes Gefecht mit dem Team UK, denn ich weiß, dass sie Trial-Fahrer sind. Der Kampf wird meiner Meinung nach im Kopf entschieden. Wir sollten also cool bleiben und unser Bestes geben.
SP 10: Fuchsbau: 1. Team UK; 2. Team Spanien; 3. Team Nordic
SP 11: Slow-Race: 1. Team USA; =2. Team Südafrika; =2. Team Nordic
Weitere Highlights:
Erster Sieg für das Team USA
Bis zum vorletzten Tag mussten die Gewinner der GS Trophy 2008, das Team USA, auf einen Sieg bei einer der Sonderprüfungen der GS Trophy 2010 warten: Im Slow-Race war es endlich so weit. Die netten Amerikaner traten bescheiden auf und kommentierten ihre Leistung sogar mit Selbstironie.
Shannon Markle: Dieser Test lag uns, weil er unserem Fahrstil entgegenkam - wir fahren langsam und vorsichtig - und keiner von uns ist verletzt.
Journalist des Teams UK überstand schweren Crash unverletzt
Warren Pole, der Journalist beim Team UK, konnte sich heute glücklich schätzen, dass er einen schweren Highspeed-Crash auf Schotter unverletzt überstanden hat. Er war auch deshalb so erleichtert darüber, dass er unverletzt blieb, weil er in zwei Wochen zusammen mit dem früheren Tennis-Ass Martina Navratilova den Kilimandscharo besteigen will.
Warren Pole: Ein großer Stein löste so eine Art Tankslapper bei meinem Bike aus. Dann stieß ich gegen einen zweiten Steinbrocken - und das war mein großes Unglück. Ich stürzte und überschlug mich mehrmals. In meiner Erinnerung glaube ich, gesehen zu haben, wie mein Motorrad durch die Luft wirbelte. Der GS-Trophy-Arzt, der etwa drei Minuten später bei mir war, versorgte mich erstklassig. Und ich muss sagen, dass auch die Bekleidung (BMW Motorrad Anzug Rallye 3) sich großartig bewährt hat. Als man mich gerade mit dem Auto abtransportieren wollte, kam unser Guide Dallie vorbei und meinte, es wären nur noch 40 km bis zum Ziel und er würde mich gern auf seinem Bike mitnehmen. Ich dachte, was für eine nette Geste, auch wenn wir auf der hälfte der verbleibenden Strecke noch einen kleines "Stürzchen" hatten! Das gehört mit zum brüderlichen Miteinander und zur gegenseitigen Hilfeleistung.
Team UK und Team Südafrika sinnieren über den ultimativen Showdown
Mark Kinnard, Team UK: Wir haben nicht damit gerechnet, immer noch an der Spitze zu stehen. Aber wir sind mit 5 Punkten Vorsprung vorn - und es ist noch alles drin. Ich persönlich wäre sehr enttäuscht, wenn wir jetzt noch das Nachsehen hätten. Der Druck ist hoch.
Gerber Styrdom, Team Südafrika: Wir sind total gespannt, was morgen passiert. Die Teams liegen dicht beieinander. Und das ist meiner Meinung nach gut für die GS Trophy, das macht allen ordentlich Dampf. Wir hoffen natürlich, dass morgen alles gut läuft und bei der Sonderprüfung alles klappt. Wir kennen ja Jans (du Toit) Fahrstil - er ist immer für eine Überraschung gut.
GS Trophy 2010
Gesamtwertung nach 6 Tagen:
1. UK 134 Punkte
=2. Südafrika 129
=2. Nordic 129
4. Kanada 107
5. Spanien 98
6. USA 97
7. Alps 94
8. Deutschland 89
9. Italien 79
10. Japan 49