Durch den Einsatz elektronischer Rechnungen wird in Großkonzernen bis zu 15 € pro Rechnung eingespart. Dieses Potenzial findet man unter anderem in den nachgelagerten Prozessen, wie dem Freigabeprozess. Hiervon können auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren.
Das von Verbänden und der öffentlichen Verwaltung auf der CeBIT vorgestellte Datenformat ZUGFeRD ist ein entscheidender Schritt, eben diese vorhandenen Potenziale zu heben. Hierbei kann das Datenformat aber nur die Spitze des Eisbergs sein, die digitalisierten Daten bieten noch weit mehr Möglichkeiten.
Eine aktuelle Studie in der Zeitschrift eWeek zeigt, dass ein großer Teil der KMU mit papierbasierten Prozessen für die Rechnungsstellung 16 Stunden und mehr im Monat benötigt. Hinzu kommen noch Kosten und Zeitaufwand für Steuerberater oder Banküberweisung. Gerade im Zeitalter von SEPA und vollständig digitalisierten Prozessen müssen die Unternehmen hierbei den nächsten Schritt machen.
Eine Studie im vom BMWi geförderten Projekt E-Docs zeigt, dass gerade bei kleinen Unternehmen aktuell nur 2% der Rechnungen elektronisch versendet werden. Interesse am elektronischen Rechnungsaustausch haben von über 750 Befragten Unternehmen gerade mal 20%. Als große Hemmnisse wurden immer wieder die mangelnde Aufklärung, Unsicherheit und die Frage nach konkreten Vorteilen genannt. "Genau hier setzt unser Prinzip der intelligenten Dokumente an", erklärt Dr. Donovan Pfaff, Geschäftsführer der Bonpago GmbH. "Die übermittelten Daten lassen sich auch für andere Bereiche nutzen, wie die Verfolgung offener Posten oder die automatisierte Zahlung. Konkrete Vorteile lassen sich in der Kommunikation mit dem Steuerberater heben. "Hier gilt es, alle Störfaktoren aus dem Weg zu räumen und z.B. aus dem ZUGFeRD einen automatisierten Buchungssatz zu erzeugen. Sollten sich so Einsparungen von 15% beim Steuerberater realisieren lassen, ist dies eine Entlastung der 3 Millionen kleinen Unternehmen von weit über 1 Mrd. Euro", so Dr. Donovan Pfaff.
Im von der Bonpago initiierten Projekt E-Docs (www.e-docs-standards.de), das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wird, werden gerade diese Aufgaben wahrgenommen. E-Docs ist "Qualifizierter elektronischer Dokumentenaustausch zwischen Unternehmen und KMU sowie mit der öffentlichen Verwaltung am Beispiel Rechnungen". Das Vorhaben läuft seit 2012 und hat zum Ziel, konkrete Handlungsempfehlungen und prototypische Standards für das Rechnungswesen in kleinen und mittelgroßen Unternehmen zu entwickeln, die sich von der Wirtschaft ohne großen Aufwand einführen lassen. Aktuell wurde z.B. eine Lösung für kleine Unternehmen entwickelt, um Rechnungen im ZUGFeRD-Datenformat aus jedem Word-Dokument zu generieren und automatisiert zu versenden.