Die Kreislaufwirtschaft im Aftermarket funktioniert. Laut einer Studie, die die CLEPA gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Oakdene Hollins durchgeführt und im Rahmen der virtuellen Aftermarket-Konferenz Ende Oktober vorgestellt hat, spart Remanufacturing allein in Europa über 800 Kilotonnen Kohlendioxid – und damit in etwa so viel wie 120.000 durchschnittliche EU-Bürger im Jahr emittieren.
Gleichzeitig wird Remanufacturing komplexer. So führte Jesper Møberg, Business Development Director von BORG Automotive, dem größten Remanufacturer Europas, aus: Es ist weniger die mit der Elektrifizierung verbundene Reduktion von Bauteilen im Antriebsstrang, die Wiederaufarbeiter zukünftig vor Herausforderungen stellen wird. Denn während Bauteile wegfallen, kommen neue Komponenten hinzu, die sich wiederaufarbeiten lassen – etwa elektrische Kühlmittelpumpen, Batterien, PTC-Heizungen und Wechselrichter. Die große Herausforderung liege vielmehr darin, mit der Digitalisierung Schritt zu halten.
Tatsächlich kommunizieren bereits heute viele Ersatzteile, die früher rein mechanisch arbeiteten, über Kommunikationsprotokolle mit der Motorsteuerung. Noch vor wenigen Jahren waren elektronische Feststellbremsen eine Nischenanwendung. Heute gelten sie als Standard. Ähnliches trifft auf Lenkgetriebe zu, auf Klimakompressoren, AGR-Ventile und vieles mehr.
Lars Hähnlein, Country Manager DACH bei BORG Automotive, erklärt: „Wir haben den Trend frühzeitig erkannt und Know-how aufgebaut. So sind wir heute unter anderem in der Lage, Kommunikationsprotokolle wie CAN oder FlexRay zu dekodieren – eine Grundvoraussetzung dafür, elektronisch gesteuerte Komponenten wiederaufzuarbeiten. So arbeiten wir kontinuierlich daran, dass wir auch zukünftig unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten können.“