Die Niedrigzinspolitik soll dabei helfen, dass Unternehmen an Kredite kommen, die bessere Konditionen bieten. Es soll die Produktivität ankurbeln. Im gleichen Zuge soll es dem Konsumverhalten zugutekommen, weil Kredite zu niedrigen Zinsen angeboten werden. Dennoch wird das Geld an anderer Stelle weggenommen, nämlich bei den Sparern. Es geht mittlerweile so weit, dass Banken einen Minuszins in Rechnung stellen.
Gleicht dies nicht einer Enteignung der Sparer, die für eine Krise bezahlen müssen, die sie selbst nicht verursacht haben? Ja, es ist sicherlich alles andere als fair. Die Zukunft sieht leider bis auf Weiteres düster aus, zumindest aus Sicht der Sparer. Es gibt keine Möglichkeit, das Geld bei einem Bankanbieter gewinnbringend zu deponieren. Gewissermaßen kann von einer Enteignung die Rede sein, wenn es auch eine überspitzte Formulierung ist. Sparer können dennoch Alternativen finden, um das Geld noch renditestark anzulegen, wie zum Beispiel am Aktienmarkt. Es folgen weitere Erläuterungen im Textverlauf, um Chancen und Risiken aufzuzeigen.
Negative Einflüsse auf die Ersparnisse
Abseits der Zinspolitik der EZB gibt es weitere Einflussfaktoren, welche sich negativ auf den Kaufwert des Geldes auswirken. Es ist wichtig, sich mit den Einflussfaktoren auseinanderzusetzen, um die Problematik zu verstehen. Anhand dessen lassen sich Lösungsansätze ableiten, um die Ersparnisse vor gewinnmindernden Einflüssen zu schützen.
Das Geld verliert beispielsweise fortwährend an Kaufkraft, ungeachtet dessen, ob eine Finanzkrise vorliegt oder nicht. Es geht um die Inflation. Die Inflationsrate für den Monat September 2021 liegt in Deutschland bei 4,1 %. Eine Deflation - also die Wertsteigerung des Geldes - ist nur in sehr wenigen Ausnahmefällen der Fall. Deshalb verliert das Geld fortwährend an Kaufkraft. Bei einer anhaltenden Inflationsrate von 4,1 % würden 10.000 EUR nach fünf Jahren nur noch eine Kaufkraft von ca. 8.000 EUR haben! Deshalb braucht es Anlagen, mit denen man mindestens eine Rendite von 4,1 % erzielt, um den Verlust der Kaufkraft auszugleichen.
Kommen zusätzlich Minuszinsen zu den inflationären Einflüssen hinzu, so spitzt sich die Problematik zu. Es ist von elementarer Bedeutung, Geldbeträge anderwärtig zu deponieren. Anderenfalls werden die Ersparnisse mit den Jahren an Kaufkraft verlieren. Vor allem in Fällen, wo es sich um Sparbeträge für die Altersvorsorge handelt, ist es bedeutsam, nach Alternativen Ausschau zu halten.
Enteignung der EZB entgehen - Die Börse als mögliche Alternative
Es ist kein Ende in Sicht, wenn es um die Niedrigzinspolitik der EZB geht, die Sparern das Geld entzieht. Dabei ist es längst keine Niedrigzinspolitik mehr, sondern teilweise eine Minuszinspolitik. Deshalb gibt es die Möglichkeit, an der Börse Fuß zu fassen, um den Gebühren und Minuszinsen der Banken zu entkommen. Folglich erlebt der Aktienmarkt einen regelrechten Boom. Dies ist, unter anderem, auf die Digitalisierung zurückzuführen. Dank der Digitalisierung lassen sich Wertpapiere innerhalb weniger Sekunden kaufen und verkaufen.
Anfänger können mithilfe eines Onlinebrokers ein Depot eröffnen, um dort Wertpapiere zu verwahren. Die Handhabung ist einfach und verschafft einen schnellen Zugang zur Börse. Dennoch gilt es, sich vorab mit den Vor- und Nachteile vertraut zu machen. So einfach die Handhabung auch ist, so einfach ist es ebenfalls, Verluste zu erleiden. Gewinn geht stets mit Risiko einher. Deshalb sollten Sparer, die sich mit der Börse vertraut machen möchten, behutsam vorgehen.
Der ETF-Sparplan von MSCI World hat von 1975 bis 2019 eine Durchschnittsrendite von 9 % erzielt. Bereits mit dieser Rendite lassen sich die negativen Folgen der Inflation ausgleichen, sodass auch ein Gewinn übrig bleibt. Dabei gibt es weitere Möglichkeiten, um weit höhere Renditen am Aktienmarkt zu erzielen.
Letztlich ist es möglich, der Enteignung Einhalt zu gebieten, indem man das Geld in andere Anlagen investiert. Die Investitionen helfen dabei, das Geld vermögenswirksam anzulegen, ungeachtet der geldpolitischen Lage.