Die futuristische Kompetenzmaschine, die bereits im letzten Jahr den Messestand prägte, bildet wieder das Zentrum, ist jetzt aber mit drei „Applikationsmaschinen“ vernetzt. Diese zeigen jeweils zwei konkrete Anwendungsbeispiele aus ganz unterschiedlichen Branchen, die mit der gleichen Technologie gelöst wurden. „Wir wollen unserem Kunden auf der Messe nicht mit technischen Datenblättern und Details über einzelne Komponenten die Zeit stehlen, sondern verstehen, was er für eine Aufgabenstellung hat, damit wir sie lösen können“, bringt Heribert Rohrbeck, CEO bei Bürkert Fluid Control Systems (Bild 2), die Idee des Messekonzepts auf den Punkt. „Im Dialog lassen sich so Lösungen ‚über den Tellerrand hinaus‘ finden und Synergieeffekte nutzen, die unsere Kunden dabei unterstützen, sich vom Wettbewerb zu differenzieren.“
Applikationsmaschinen visualisieren Synergieeffekte
Die Applikationsmaschinen wirken provozierend und inspirierend zugleich; denn auf den ersten Blick könnten die gezeigten Anwendungspaare kaum verschiedener sein: die Abfüllung von Infusionsbeuteln und die Zusammensetzung von Autokarosserie-Beschichtungen, das Beatmungsgerät für Säuglinge und das automatisierte Gasregelsystem für Brennschneidmaschinen oder die Stammzellenforschung und der sterile Abfüllprozess. Beim näheren Hinsehen wird jedoch das Gegenteil deutlich: die ungleichen Anwendungspaare, wurden jeweils mit der gleichen Technik realisiert. „Querdenken“ hat sich also für diese (realen) Applikationsbeispiele gelohnt.
Infusionsbeutel und Autokarosserie-Beschichtungen
Gleich die erste Applikationsmaschine macht deutlich, dass bei einer maßgeschneiderten Fluidiklösung das gefertigte Produkt eher nebensächlich ist. Sowohl beim Befüllen der Infusionsbeutel, als auch bei der Zusammensetzung der Karosserie-Beschichtung gilt es Durchflussmengen präzise zu regeln. Die gezeigten Lösungen basieren beide auf der Surface-Acoustic-Wave-Technologie (SAW). Synergieeffekte ließen sich also branchenübergreifend nutzen.
Beatmungsgerät für Säuglinge und Gasregelung für Brennschneidgeräte
Beim Beatmungsgerät für Säuglinge und der automatisierten Gasregelung für Brennschneidgeräte ist die Aufgabenstellung letztendlich die gleiche: die Gasmenge muss immer genau stimmen. Für beide Applikationen haben die Fluidikspezialisten in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden eine kompakte Lösung zur Durchflussregelung entwickelt. Die entsprechende Applikationsmaschine veranschaulicht, wie sich damit – in Kombination mit Ventilen, Sensoren und der entsprechenden Software – die Sauerstoffkonzentration und -durchflussmenge für die Frühchen ebenso schnell und präzise regeln lässt wie die Gaszufuhr beim Brennschneidgerät.
Stammzellenforschung und steriler Abfüllprozess
Beim Anwendungspaar „Stammzellenforschung und steriler Abfüllprozess“ galt es in beiden Fällen winzige Mengen präzise zu dosieren. Die Erfahrung bei der schonenden Abfüllung der Stammzellen in Reagenzgläser ließ sich für den Abfüllprozess nutzen. Hier werden jetzt jeweils 500 Mikroliter steriler Flüssigkeit vor dem Verschließen in viele kleine Behälter gefüllt, um den filigranen Gegenstand darin zu schützen. Die Applikationsmaschine demonstriert, dass bei beiden Anwendungen Mikroventile nebst der entsprechenden Ansteuerung eine Schlüsselrolle spielen.