Das Institut für Physiologie II gehört zur Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster. Hier werden Zelleigenschaften im Nanometer-Bereich, insbesondere Physiologie, Zellmigration und Ionentransporter, untersucht.
Dr. Florian T. Ludwig ist Mitglied des Teams von Professor Albrecht Schwab und Dr. Christian Stock. Die Wissenschaftler interessiert, wie sich der Ionentransport durch die Plasmamembran auf die Beweglichkeit der Tumorzelle, und damit auf die Metastasierung, auswirkt. Bevor Migration und Invasion auftreten, kommt es in einem frühen Stadium der sog. Metastasierungskaskade zu einer Ablösung einzelner Tumorzellen oder Zellcluster vom Primärtumor. Dieser Prozess ist begleitet von einem kontrollierten Verlust der Zell-Zell- Adhäsion, der durch das Aufbrechen der Bindungen zwischen Adhäsionsmolekülen wie z.B.
Cadherinen hervorgerufen wird. Die Adhäsionskraft zwischen Tumorzellen könnte daher Aufschluss über die Malignität der Tumorzellen geben. Tumorzellen mit geringer Zell-Zell- Adhäsion würden so z.B. einen hochmalignen Phänotyp repräsentieren, da sich diese Zellen einfacher voneinander ablösen.
Dr. Ludwig untersucht zusammen mit Mike Wälte aus der Gruppe von Professor Hans Oberleithner, Leiter des Instituts, und Dr. Hermann Schillers Zell-Zell-Adhäsionskräfte von Tumorzellen. Für die Experimente wird eine einzelne Tumorzelle mit einem bionischen Zell- Klebstoff an den Cantilever eines JPK CellHesion® 200 Systems befestigt. Der Cantilever wird in die Nähe einer zweiten adhärenten Tumorzelle gebracht, bis die beiden Zellen in Kontakt sind. Nach einer definierten Zeit wird der Cantilever zurückgezogen bis die beiden Zellen wieder getrennt sind. Die Stärke der Zell-Zell-Bindung, die während des Kontaktes auftritt, wird abgeschätzt, indem die Kraft ermittelt wird, die aufgewendet werden muss, um die beiden Zellen wieder voneinander zu trennen. Dabei kommt eine der Haupteigenschaften des CellHesion® 200 Systems vorteilhaft zum Tragen, nämlich dass es über ein Sensor-Liftingsystem mit mehr als 110 μm Fahrweg verfügt. Mit dieser Technik können so zwei Tumorzellen behutsam, reproduzierbar und ohne Schaden zu nehmen voneinander getrennt werden und die auftretenden Zell-Zell-Adhäsionskräfte quantifiziert werden.
JPK Instruments entwickelt, konstruiert und fertigt Instrumente in Deutschland zu weltweit anerkannten Standards der deutschen Feinmechanik, Qualität und Funktionalität. Für weitere Einzelheiten über das CellHesion® 200 und weitere Produkte besuchen Sie uns auf der JPK Webseite www.jpk.com, YouTube, Facebook oder LinkedIn.