Der Blick in die einzelnen Regionen zeigt, dass der Verlauf des Winters und der korrespondierende Heizenergieverbrauch sich im Norden deutlich näher an den Durchschnittstemperaturen bewegten. In der Mitte und im Süden war es dagegen überdurchschnittlich warm. Entsprechend höher fielen die Einsparungen beim Energieverbrauch aus. Südbayern (knapp 30%) und Nordrhein-Westfalen (26,5%) lagen am deutlichsten unter den durchschnittlichen Verbrauchswerten ihrer jeweiligen Region.
Auch die Heizperiode war zweigeteilt. Einer Phase mit Temperaturen deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt im September und Oktober folgten überdurchschnittlich warme Monate von November bis Februar. Da in den letzteren Monaten das Gros des jährlichen Heizenergieverbrauchs anfällt, steht unter dem Strich ein sparsamer Winter.
Nutzer von Ölheizungen profitieren zusätzlich vom anhaltend niedrigen Ölpreis. Dieser Faktor war im vorherigen, ebenfalls sehr milden Winter, noch kaum zum Tragen gekommen. Das liegt daran, dass sich die Brennstoffkosten aufgrund der Vorratshaltung in der Regel erst nach circa einem Jahr auf die Heizkosten auswirken.
Die nächste Jahresabrechnung kann also für viele Mieter beträchtliche Einsparungen bei den Heizkosten bringen. Ob unter dem Strich tatsächlich eine Rückzahlung steht, hängt aber auch davon ab, wie sich die übrigen Nebenkosten entwickeln. Die verbrauchsabhängigen Heiz- und Warmwasserkosten machten in der Vergangenheit circa zwei Drittel der gesamten Nebenkosten aus. Der Rest verteilt sich beispielsweise auf Posten wie Grundsteuer, Müllabfuhr oder Hausmeistertätigkeiten.
Über den BRUNATA-METRONA-Heizenergiemonitor
Der Heizenergiemonitor der BRUNATA-METRONA-Abrechnungsdienstleister erhebt und bewertet den aktuellen Heizenergieverbrauch zehntausender repräsentativer Messstellen bundesweit. Damit bietet er eine zuverlässige Sicht auf die monatliche Entwicklung der witterungsabhängigen Energiekosten für zwölf Abrechnungsperioden pro Jahr. Die Relation der erhobenen Verbrauchswerte zum nationalen Energiekonsum ist bekannt. Die Basis bilden viele Millionen realer Heizungsablesungsdaten aus den letzten zehn Jahren im Vergleich mit den amtlich ermittelten Endenergiebilanzen für die Bundesrepublik. Die repräsentativen Mengen von Monatsverbrauchsdaten aus allen aktuell laufenden Abrechnungsperioden bilden also den Kern dieses Informationsdienstes.
Für die Wohnungswirtschaft ergeben sich aus dem Heizenergiemonitor verbesserte Benchmarking-Möglichkeiten für Heizkostenmanagement, verglichen mit solchen, die auf allgemeiner meteorologischer Temperaturinformation basieren. Für die Wohnungsnutzer selbst eröffnet sich eine monatlich aktuelle Informationsquelle über den tatsächlichen wetterbedingten mittleren Energiemehr- oder -minderverbrauch in Deutschland, sowohl im direkten Vergleich mit dem Vorjahr als auch mit einem langjährigen Durchschnittswert. Entsprechende unterjährige Verbrauchsinformationen lassen sich bei Bedarf auch zusätzlich für bestimmte Regionen aufbereiten.