Stilprägend für das Bürogebäude ist das Foyer mit dem gebäudehohen Atrium. Der Luftraum verbindet die Geschosse und Büros miteinander: Auf jeder Ebene sind die Räume um den Freiraum in gleicher Weise angeordnet. Büroräume mit variabel unterteilbaren Gruppenbüros befinden sich auf der Nordseite des Gebäudes, ein Open-Space-Bereich auf der Nordostseite. Auf der Westseite liegen die in ihrer Größe anpassbaren Besprechungsräume sowie weitere Arbeitsbereiche. Der Erschließungskern befindet sich auf der Südseite des Gebäudes. Insgesamt umfasst das Gebäude eine Büro- und Nebenraumfläche von rund 7.000 Quadratmetern. Das anschließende Produktionsgebäude beinhaltet die beiden Bereiche Fertigung und Logistik und hat eine Gesamtfläche von rund 5.000 Quadratmetern. Die Fertigung ist in einen Sauberraum- und einen Montagebereich für die Serienfertigung der Elektronikbauteile und Anlagen unterteilt. Das Lager der Einzelkomponenten ist genauso wie die Bereiche Verpackung und Versand der fertigen Produkte im Logistikbereich untergebracht.
Ambitioniert: Das Energiekonzept
„Geringer Verbrauch, wenig Emissionen – das war das Ziel für das Energiekonzept des Neubaus“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Christian Benz. Jetzt erreicht der Neubau den Effizienzhausstandard 40 und damit deutlich mehr als die gesetzlichen Vorgaben. Die gesamte Hallendachfläche sowie Teildachflächen des Bürogebäudes sind mit einer Photovoltaikanlage belegt, zudem wurde auf der Südseite des Bürogebäudes eine PV-Anlage in der Fassade integriert (BIPV). Zusammen erzielen die Anlagen eine Gesamtleistung von rund 650 kWp (Kilowatt-Peak). „Damit können wir etwa 70 Prozent unseres Strombedarfs decken“, betont Benz. Die Gebäudetemperierung wurde bereits in der Planungsphase berücksichtigt: Die Zonierung im Bürogebäude mit großzügig verglasten Arbeitsbereichen Richtung Norden und stärker geschlossenen Nebenräumen auf der Südseite minimiert die sommerliche Erwärmung. Darüber hinaus wurde ein automatisiertes Nachtlüftungssystem installiert, dass unter Nutzung der Thermik des hohen Atriums sowie der Speichermassen der unverkleideten Geschossdecken alle Bürobereiche und die Halle kühlt. Diese leistungsfähige Kühlung bedarf keiner zusätzlichen Energie. Auch bei den verwendeten Baumaterialien wurde auf die Energiebilanz geachtet. So wurde in weiten Teilen des Gebäudes Recyclingbeton verbaut und die Tragkonstruktion des Hallendachs als Holztragwerk umgesetzt. Schließlich wurden die Dächer beider Gebäude begrünt. Auch an die Mobilität der Mitarbeitenden wurde gedacht und Ladesäulen für E-Autos und E-Fahrräder installiert.
Auf Wachstum ausgelegt
Bucher Automation hat bei der Gebäudeplanung nicht nur auf ökologische Nachhaltigkeit geachtet, sondern auch die ökonomische Nachhaltigkeit stets im Blick gehabt. So bietet der Neubau dem Unternehmen die Möglichkeit, enorm zu wachsen. Eine sehr gut automatisierte Bestückung und ein deutlich erhöhter Automatisierungsgrad in der Logistik und der Produktion insgesamt, verbessern die Durchlaufzeiten. Das ermöglicht ein größeres Produktionsvolumen und damit eine Umsatzvermehrung.
Neubau für ein Miteinander
Auch in sozialer Hinsicht ist der Neubau nachhaltig, denn er ermöglicht gute Zusammenarbeit. „Natürlich haben wir auf optimale Arbeitsbedingungen geachtet – in der Produktion und der Verwaltung. Aber besonders freue ich mich über die Workcafés. Ich bin mir sicher, dass sie den informellen Austausch sehr fördern“, erklärt Benz. Diese Kommunikationsräume dienen der Zusammenarbeit – auch zwischen den Abteilungen. So hat man aus einem der Workcafés einen Überblick über die Produktion – besseres Fertigungsverständnis inklusive. Ein weiterer Vorteil des Neubaus: Alles geschieht fortan auf demselben Campus. Das war zuletzt in Ludwigsburg nicht mehr so. Dadurch, dass das Unternehmen in den letzten Jahren stark gewachsen ist, waren die Mitarbeitenden auf unterschiedliche Gebäude verteilt – man sah sich nicht unbedingt. Jetzt sind alle räumlich wieder dicht beieinander.