Am Jetter-Messestand wurde in regelmäßigen Abständen den Besuchern der Nürnberger Automatisierungsmesse auf einer Großleinwand eine komplexe Anwendung der JetWeb-Technologie gezeigt. Ein Video zeigte eine Maschine bei der Herstellung von Hohlglas. Diese enthält bis zu 140 über Ethernet TCP/IP koordinierte Servoantriebe und produziert rund um die Uhr mehr als 700 Glasflaschen die Minute. Diese Anwendung demonstrierte eindrücklich die Robustheit und Zuverlässigkeit der JetWeb-Technologie. Die Zuschauer kommentierten die Komplexität der Glasflaschen-Fertigung und die JetWeb-Technologie mit "äußerst beeindruckend".
Aber auch Neuigkeiten sowohl im Bereich der industriellen als auch der mobilen Automation wurden den Besuchern vorgestellt. Hier einige markante Beispiele: Das kompakte Grafikdisplay JV-1004 ist eine attraktive Alternative zu Textdisplays. Mit den Außenmaßen 147 x 107 x 52 mm ist das mit einem resistiven 4,3"-Farb-TFT-Touchscreen in LED-Technologie ausgestattete Bedienpanel sehr kompakt. Es wurde vor allem für kleinere kostensensitive Anwendungen in der industriellen Automation konzipiert. Ab dem Frühjahr 2012 ist es in größeren Stückzahlen verfügbar.
Im Bereich der mobilen Automation stellte die Jetter AG ihre neue Antriebstechnologie zum ersten Mal dem breiten Publikum vor. Bei mobilen Anwendungen sind die Anforderungen an elektrische Antriebe besonders hoch. So müssen die Geräte große Temperaturschwankungen verkraften, über eine hohe Dichtigkeit verfügen, bei Temperaturen von -40 bis +85 Grad Celsius funktionieren und robust gegenüber Stößen und Vibrationen sein. Trotzdem sollen sie kompakt gebaut sein, da oftmals der Platz begrenzt ist. Mit dem als Prototyp JMM-5000 vorgestellten Umrichter lassen sich sowohl Asynchron- als auch Synchron-Motoren entweder mit einer Rückführungseinheit (Resolver oder Sin/Cos) oder sensorlos betreiben. Neben den passenden Motoren bietet Jetter eine Auswahl an Zubehör wie Getriebe, Kabel, Stecker oder Kühlsysteme. Elektrische Antriebstechnik wird in der mobilen Automation vorzugsweise bei Förderbändern, Lüftern und Gebläsen, Schneckenwellen oder als Ersatz von Hydraulik eingesetzt. Das Antriebssystem erreicht voraussichtlich im Herbst 2012 die Serienreife.
Dass der Bedienkomfort der Softwaretools beim Publikum einen immer höheren Stellenwert einnimmt, zeigte die Vorstellung der neuen Versionen des Programmiertools JetSym und des Designtools ISO-Designer. Beide Tools wurden mit diversen Erweiterungen versehen, um durch noch höheren Bedienkomfort die Engineering-Zeiten und somit die Entwicklungskosten für die Kunden weiter zu reduzieren.
Erfahrene Anwender der JetWeb-Technologie bestätigten bei ihrem Besuch die Überlegenheit der Hochsprache JetSym STX gegenüber den herkömmlichen SPS-Sprachen. Gerade Programmierer, die gerne in Hochsprachen wie C, C++, C#, Java oder ST (Strukturierter Text) programmieren, fühlen sich in der ausgereiften Sprache JetSym STX ebenfalls zu Hause.
Alles in allem darf Jetter auf einen erfolgreichen Messeauftritt mit vielen interessanten Kontakten und Gesprächen zurückblicken.
Der Autor
Andreas Leu ist in der Schweiz wohnhaft und arbeitet seit 20 Jahren bei der Jetter AG. Er sammelte zu Beginn als Applikations-Ingenieur erste Erfahrungen in der Automation und war danach im Vertrieb und als Niederlassungsleiter der Jetter (Schweiz) AG tätig. Sein jetziges Aufgabengebiet umfasst die Öffentlichkeitsarbeit, das technische Marketing und das Unterrichten von Programmier-Seminaren.