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BMWi veröffentlicht Variantenrechnung zum Energiereport IV: Hohe Ölpreise begünstigen Kohle und die erneuerbaren Energien

(PresseBox) (Berlin, )
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie haben das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität Köln (EWI) und Prognos/Basel die im Vorjahr erstellte Referenzprognose der künftigen Energiemarktentwicklung (Energiereport IV) um eine Variante ergänzt, in der die Auswirkungen höherer Ölpreise auf die Energiemärkte analysiert werden.

Bundeswirtschaftsminister Glos: "Interessant sind vor allem die Ergebnisse für den Kraftwerksbereich. Hier zeigt sich nämlich, dass bei hohen Öl- und Gaspreisen der Ausstieg aus der Kernenergie in erster Linie durch zusätzliche Kohleverstromung getragen werden müsste. Das bedeutet steigende CO2-Emissionen im Kraftwerkssektor, trotz des unterstellten Ausbaus der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Ich denke, dass ist ein Grund mehr, den Ausstieg aus der Kernenergie - auch wegen der Auswirkungen auf den Klimaschutz - noch einmal zu überdenken."

Aus der Studie ergeben sich auf der Basis einer Ölpreisentwicklung, die bis 2030 ein Niveau von 102 $/b (nominal) bzw. 60 $/b (real) erreicht, folgende Ergebnisse:


Der Energieverbrauch sinkt in Zukunft erheblich. Er geht bei hohen Ölpreisen um 2 %-Punkte stärker zurück als im Referenzfall und liegt im Jahre 2030 um 17 % unter dem Niveau von 2005.
Die Verbrauchsstrukturen verändern sich gegenüber der Referenzprognose deutlich. Die Bedeutung von Öl und Gas nimmt ab. Im Kraftwerkssektor wird vermehrt Kohle anstelle von Gas eingesetzt. Auf dem Wärmemarkt und im Kraftstoffbereich können die erneuerbaren Energien zusätzliche Marktanteile gewinnen. Ihr Anteil am Primärenergieverbrauch steigt bis 2030 gegenüber dem Referenzfall von 11 % auf 15 %. Heute liegt er bei 5 %.
Die Importabhängigkeit steigt bis 2030 auf 69 % an (2005: 62 %). Sie liegt allerdings unter der Einschätzung in der Referenzprognose (72 %).
Die CO2-Emissionen liegen 2030 um 29 % unter dem Niveau von 1990. Gegenüber dem Referenzfall bleiben sie insgesamt unverändert. Höheren CO2-Emissionen im Kraftwerksbereich stehen stärker rückläufige Emissionen im Verkehrsbereich gegenüber.
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