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Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Die wirtschaftliche Lage in der Bundesrepublik Deutschland im September 2010

(PresseBox) (Berlin, )
Nach der fulminanten Entwicklung im Frühjahr setzt sich die Erholung der deutschen Wirtschaft fort. Sie schlug dabei erwartungsgemäß wieder eine ruhigere Gangart ein. Starke außenwirtschaftliche und fiskalische Impulse, die günstige Beschäftigungsentwicklung sowie erhebliche witterungsbedingte Nachholeffekte ermöglichten ein außergewöhnlich kräftiges Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal von preis-, kalender- und saisonbereinigt[2] +2,2 %. Mit rund 60 % lieferte die inländische Verwendung einen deutlichen Wachstumsbeitrag. Sowohl die Belebung der Investitionen in Ausrüstungen und Bauten als auch die privaten Konsumausgaben trugen hierzu bei. Darüber hinaus kamen spürbare Impulse vom Außenbeitrag. Von der Entstehungsseite trugen vor allem das Produzierende Gewerbe einschließlich Baugewerbe sowie der Dienstleistungsbereich "Handel, Gastgewerbe und Verkehr" zum Wachstum bei. Insgesamt verbreiterte sich die Basis der Auftriebskräfte merklich und die selbsttragenden Einflüsse gewannen an Bedeutung.

Im zweiten Halbjahr werden zum einen die Sondereinflüsse, die im zweiten Quartal stützend wirkten, abklingen oder entfallen. Zum anderen ist von einer Abschwächung des Expansionstempos der Weltwirtschaft auszugehen. Die dadurch ruhigere Gangart wird bereits durch die vorliegenden Konjunkturindikatoren angezeigt. Die Stimmung in der Wirtschaft ist nach den einschlägigen Indikatoren nach wie vor zuversichtlich, aber weniger ausgeprägt als zuvor. Auch die jüngsten Daten über die Entwicklung von Produktion und Auftragseingang bleiben hinter den außerordentlich starken Ergebnissen des Frühlings zurück. Die Weltwirtschaft hat möglicherweise den Zenit der Expansion überschritten, sie wird aber auch nach Einschätzung der großen internationalen Organisationen weiter expandieren und Impulse liefern. In der Tendenz zeigen die Konjunkturindikatoren eine Fortsetzung des Erholungsprozesses der deutschen Wirtschaft im zweiten Halbjahr an. Nicht zu vernachlässigen ist allerdings, dass die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der deutschen Wirtschaft wie auch der Weltwirtschaft angesichts der vielfältigen Risiken nach wie vor hoch ist.

Nach der außergewöhnlich kräftigen Belebung im Frühjahr verlief die Produktionstätigkeit im Produzierenden Gewerbe in den Sommermonaten wieder in merklich ruhigeren Bahnen. Die Industrieproduktion blieb nach dem starken Aufwuchs im zweiten Quartal im Juli mit +0,0 % gegenüber dem Vormonat[3] unverändert. Dennoch lag der Ausstoß der Industrie im Juli im Dreimonatsvergleich weiterhin um 4,9 % über der Vorperiode. Die Aussichten für die Industrie bleiben positiv. Die Bestelltätigkeit schwankt derzeit im Rhythmus der Großaufträge. Im Juli nahmen die Auftragseingänge gegenüber der Vorperiode um 2,2 % ab. In der Tendenz bleibt ihre Entwicklung aber aufwärts gerichtet. So lagen die Neuaufträge im Juli im Dreimonatsvergleich um 5,1 % über der entsprechenden Vorperiode. Dabei ist die Nachfrage aus dem Ausland gegenwärtig lebhafter als die Inlandsnachfrage. Aber auch das ifo-Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe ist weiterhin aufgehellt.

Im Bauhauptgewerbe zeichnet sich nach dem durch Nachholeffekte geprägten Frühjahr eine ruhigere Entwicklung ab. Die Erzeugung stieg im Juli um 0,9 % nach einem Rückgang in gleicher Größenordnung im Vormonat. Die Volumina der Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe entwickeln sich derzeit eher rückläufig. Insgesamt dürfte einer schwächeren Nachfrage aus dem öffentlichen Bau aber eine im Zuge der gesamtwirtschaftlichen Erholung zunehmende Nachfrage aus dem gewerblichen Bau und dem Wohnungsbau gegenüberstehen.

Die privaten Konsumausgaben haben sich im zweiten Quartal nach schwacher Entwicklung in den drei Vorquartalen um 0,6 % gegenüber dem Vorquartal erhöht. Hieran knüpften die Umsätze im Einzelhandel - ohne Handel mit Kfz - im Juli nicht an, sondern gingen vorläufigen Angaben zufolge um 0,3 % zurück. Insgesamt wirkt sich aber die verbesserte Lage auf dem Arbeitsmarkt ebenso wie das weiterhin ruhige Preisklima positiv auf die verfügbaren Einkommen aus. Gleiches gilt für die Entlastungsmaßnahmen bei den Einkommen der privaten Haushalte, die Anfang des Jahres in Kraft traten. Die privaten Konsumausgaben sollten deshalb im zweiten Halbjahr weiter zunehmen und positiv zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum beitragen.

Die Warenausfuhren gingen nach den zum Teil sehr kräftigen Aufwüchsen der Vormonate im Juli in jeweiligen Preisen und saisonbereinigt um 1,5 % gegenüber dem Vormonat zurück. Sie befinden sich aber bereits wieder in etwa auf dem Niveau vor Ausbruch der Krise und bleiben auch in der Tendenz aufwärts gerichtet. Dabei entwickelt sich der Extrahandel, also der Handel mit Ländern außerhalb der EU, dynamischer als der Handel mit Ländern innerhalb der Union. Angesichts der anhaltenden, wenngleich sich etwas abschwächenden Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft dürften vom Außenhandel auch in den kommenden Monaten Impulse ausgehen.

Die positiven Entwicklungen setzten sich am Arbeitsmarkt fort, wenn auch etwas weniger schwungvoll als in den letzten Monaten. Die Beschäftigung nahm im Juli saisonbereinigt weiter um 13.000 Erwerbstätige zu. Getragen wurde diese Entwicklung durch den Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, die sich im Juni saisonbereinigt um 28.000 Personen erhöhte. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fiel im August saisonbereinigt mit 17.000 Personen weniger deutlich aus als in den Frühjahrsmonaten. Insgesamt waren im August 3,188 Mio. Arbeitslose registriert und damit 283.000 weniger als vor einem Jahr. Die Indikatoren signalisieren eine allmählich zunehmende Nachfrage nach Arbeitskräften, so dass die Besserungstendenzen auch in den kommenden Monaten Bestand haben dürften.

Das Preisklima ist insgesamt weiterhin ruhig. Zwar kam es auf den vorgelagerten Preisstufen, insbesondere bei den Einfuhrpreisen, durch die Verteuerung einiger Rohstoffe zu teilweise deutlichen Preisschüben. Auf der Verbraucherstufe schlägt sich dies aber nur sehr begrenzt nieder. Die Verbraucherpreise blieben saisonbereinigt von Juli auf August unverändert. Binnen Jahresfrist erhöhten sie sich um 1,0 %, nach +1,2 % im Vormonat. Die Kerninflationsrate lag im August bei 0,7 %.

Hinweis:

Eine ausführliche Darstellung und Kommentierung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung wird in der Oktober-Ausgabe des Monatsberichts "Schlaglichter der Wirtschaftspolitik" veröffentlicht. Die aktuelle Ausgabe wird in der 38. Kalenderwoche auf der Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zu finden sein.
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