Die praxistaugliche Abtrennung von CO2 wäre deshalb ein Riesenschritt. Damit könnten die fossilen Energieträger weiter genutzt werden, ohne das Klima mit CO2 zu belasten. Wenn es in naher Zukunft gelingt, neben der Sicherheit auch die Wirtschaftlichkeit der sog. CCS-Technologien (Carbon Capture and Storage) zur Abtrennung und Lagerung von CO2 nachzuweisen, wäre viel für eine sichere und klimafreundliche Energieversorgung getan. Eine wichtige Vorraussetzung für die Umsetzung der CCS-Technologie sind aber auch weitere Anstrengungen zur Wirkungsgradsteigerung der Kraftwerke." Die Abtrennung des Treibhausgases Kohlendioxid aus dem Abgas von Kraftwerken und dessen Speicherung in tiefen geologischen Formationen ist eine mögliche Schlüsseltechnologie für die umweltverträgliche Nutzung fossiler Energieträger und somit ein wichtiger Baustein von Klimaschutzstrategien.
Erfahrungen mit der CO2-Speicherung gibt es zwar aus der Kohlenwasserstoffgewinnung, trotzdem sind noch wesentliche Fragen durch gezielte Forschung und Entwicklung weiter zu untersuchen. Dr. Wuermeling unterstrich dies sehr deutlich: "Was uns derzeit aber am meisten fehlt, ist die endgültige Klarheit darüber, ob die Lagerung bzw. Speicherung von CO2 im geologischen Untergrund eine belastbare und sichere technologische Option ist."
Als potenzielle CO2-Speicher für die CCS- Technologien sind in Deutschland nahezu erschöpfte und ausgeförderte Öl- und Gasfelder sowie tief liegende poröse Gesteinsschichten mit sehr salzhaltigen Wässern (salinare Aquifere) relevant. Entsprechende Optionen zur CO2-Speicherung werden derzeit weltweit untersucht.
Auch die Bundesregierung stellt umfangreiche Mittel zur Verfügung, um die Entwicklung der innovativen CCS-Technologie voranzutreiben. Die gesamte CCS-Technologiekette wird im Rahmen des international anerkannten BMWi-Forschungsprogramms COORETEC (CO2-Reduktionstechnologien) untersucht. Im Rahmen der High-Tech-Strategie werden die Fördermittel für Verbundprojekte zwischen Energieversorgern, Anlagenbauern, Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen ausgehend von einem Basiswert von 18 Mio. Euro im Zeitraum von 2007 bis 2009 jährlich schrittweise um 7 Mio. bis 14 Mio. Euro erhöht.
Die weiteren Forschungsaktivitäten zur Speicherung im Untergrund werden im Bundesministerium für Bildung und Forschung gebündelt. Wichtige Themen sind hier Überwachungssysteme für die Kohlendioxid-Speicher, innovative Injektionstechnologien und Wechselwirkungen von Kohlendioxid mit Speicher- und Deckgesteinen.