Die Förderung von Lehrgängen, die der Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten auf der Grundlage der neuesten technischen und betriebswirtschaftlichen Erkenntnisse dienen, ist ein seit langem bewährtes Instrument, das auch die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe erhöht. Das Handwerk trägt mit rund 480.000 Lehrverträgen und damit knapp einem Drittel aller Lehrstellen einen Löwenanteil der beruflichen Qualifizierung in Deutschland. Aber gerade in Zeiten sinkender Schülerzahlen konkurriert das Handwerk immer stärker mit anderen Bildungswegen und Wirtschaftszweigen um qualifizierten Nachwuchs und wird nur dann erfolgreich sein, wenn es mit seiner erstklassigen Berufsausbildung werben kann. Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung sichert hierbei eine gleichmäßig hohe Qualität der Ausbildung jedes Handwerksberufes unabhängig von der Ausbildungsleistungsfähigkeit des einzelnen Lehrbetriebes. Besonders für die kleinen Handwerksbetriebe stellt sie somit eine spürbare personelle und finanzielle Entlastung dar, da sie keine nur für die Ausbildung notwendigen Maschinen anschaffen oder spezielle Arbeitsplätze einrichten müssen.
Gegenwärtig umfasst das bundeseinheitliche Lehrgangsangebot rund 500 Lehrpläne für diese intensive und systematische Praxisausbildung, deren Inhalte die Bundesfachverbände gemeinsam mit dem handwerksnahen Heinz-Piest-Institut festlegen und mit dem Bund abstimmen. Rund 350.000 Auszubildende des zweiten bis vierten Lehrjahres sammeln derzeit jährlich in den handwerkseigenen ÜLU-Werkstätten mit finanzieller Unterstützung des Bundes und der Bundesländer zusätzliche praktische Fertigkeiten.