Ältere eher zur Datenweitergabe bereit als Jüngere
Im Durchschnitt sind rund zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent) auch im Falle einer Gegenleistung nicht bereit, sensible personenbezogene Daten wie Gesundheitsdaten offenzulegen. In der Altersklasse 60 Jahre und älter ist die Bereitschaft höher (38 Prozent), in der Altersklasse 14 bis 29 Jahre geringer (30 Prozent).
Gründe für die Zurückhaltung sind vor allem Unsicherheit bezüglich der weiteren Verwendung der Daten und der Datensicherheit. Diejenigen Befragten, die zu einer Datenweitergabe bereit wären, knüpfen diese an Bedingungen wie jederzeit selbst entscheiden zu können, welche Daten sie freigeben und welche nicht sowie die gespeicherten Daten einsehen und freigegebene Daten auch wieder löschen zu können.
Bezahlte Vorsorgeuntersuchungen wichtiger als Geld
Bei den Befragten, die zu einer Datenweitergabe bereit wären, sind von der Krankenkasse bezahlte Vorsorgeuntersuchungen die Gegenleistung, die am häufigsten in Anspruch genommen werden würde (41 Prozent). Es folgen monetäre Vergütungen wie Gutschriften (27 Prozent), von der Krankenkasse bezahlte Präventionskurse (16 Prozent) und Prämien (13 Prozent). Auffallend hier: Bei Berufstätigen stehen Vorsorgeuntersuchungen deutlich höher im Kurs (48 Prozent) als bei Nicht-Berufstätigen (32 Prozent), die ein deutlich höheres Interesse an Gutschriften (31 Prozent) und Prämien (16 Prozent) haben (Berufstätige: 23 Prozent bzw. 10 Prozent).
„Das Stimmungsbild zeigt, dass für eine sinnvolle Nutzung von Gesundheitsdaten zum Wohle der Verbraucher noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Interessant ist, dass ältere Menschen eine größere Bereitschaft in punkto Datenweitergabe aufweisen und damit eine interessante Zielgruppe für entsprechende Angebote sind. Das hat sicher auch mit dem häufigeren Betroffensein von Krankheit und Gebrechen und dem damit verbundenen geschärften Bewusstsein für Gesundheit in späteren Lebensphasen zu tun. Insgesamt kann das Thema Vorsorge ein sinnvoller Ansatz sein, mehr Bereitschaft für die Nutzung von Daten zu wecken“, erklärt BVDW-Vizepräsident Achim Himmelreich (Mücke, Sturm & Company).