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Gütesiegel für mittelständische Softwarehersteller

Der VDEB stellt auf der CeBIT Kriterien für sein Gütesiegel „VDEB – IT-Mittelstand“ vor. Damit startet eine Qualitäts- und Aufklärungsoffensive für die mittelständischen Anwender von Branchen-Softwarelösungen.

(PresseBox) (Hannover, )
Der Markt der mittelständischen Branchenlösungen gerät zunehmend in das Interesse der IT-Industrie. Zu verlockend sind die für SAP, Microsoft und Oracle bisher unerschlossenen Marktanteile in Milliardenhöhe bei den mittelständischen Anwendern. Nur zu gerne würden die Großen sich die Anteile der unabhängigen mittelständischen Softwarehersteller untereinander aufteilen, die Marktführer in diesem Segment sind.
Nach einer Prognose von TechConsult werden sich die Softwareausgaben 2006 in den Segmenten Softwarewartung (6,89 Mrd. EUR), Branchenlösungen (3,01 Mrd. EUR), ERP (2,15 Mrd. EUR) und Business Information (1,78 Mrd. EUR) auf insgesamt 13,8 Mrd. EUR belaufen. Nach Schätzungen des VDEB entfallen hiervon allein auf die Softwareanwender im Mittelstand rund 8 Mrd. EUR. Die mittelständischen Softwarehersteller kommen dabei auf einen Marktanteil von 50 Prozent, was einem Marktvolumen von 4 Mrd. EUR entspricht.
Die IT-Industrie greift die mittelständischen Softwarehersteller nun verstärkt an. Dies geht mit einem Strategiewechsel bei den Großen der Branche einher, die nach Selbstaussage – so SAP – nicht mehr rein lösungsorientiert sondern fokussiert auf Branchen und Kunden den Mittelstand in Deutschland angehen wollen. Den Markteintritt kann man dabei nur über Partnerunternehmen erreichen, die derzeit massiv unterstützt und entsprechend von der IT-Industrie subventioniert werden. Hieraus ergibt sich eine Wettbewerbsverzerrung, auf die der VDEB als Vertreter des IT-Mittelstands in Deutschland nun mit einer Qualitäts- und Aufklärungsoffensive reagiert. Die mittelständischen Softwarehersteller sind dabei im Sinne des Kunden in entscheidenden Punkten gegenüber den Partnern der IT-Industrie im Vorteil, die bei ihren Lösungen allein die Produkte der IT-Industrie einsetzen können.
Der mittelständische Anwender muß sich bewußt sein, daß er sich mit der Wahl eines Lösungspartners der IT-Industrie in eine doppelte Abhängigkeit begibt. Die technologischen Entscheidungen, wie eine Lösung funktioniert, welche Leistungsmerkmale sie hat und welche Funktionalitäten in Nachfolgeversionen beibehalten werden, werden global im Interesse eines Konzerns getroffen. Hierauf hat der Lösungspartner keinen Einfluß. Dies gilt auch für die Updatepolitik, die keine verbindlichen Preiszusagen des Partners zuläßt. Der Kunde ist aber auch vom Status seines Lösungsanbieters abhängig. Wird dieser – etwa wegen mangelnden Umsatzes – zurückgestuft, kann er gegebenenfalls einen zugesicherten Support nicht mehr gewährleisten.
Bei einem mittelständischen Softwarehersteller sieht dies anders aus. Hier werden gerade spezialisierte Branchenlösungen im Dialog mit dem Kunden entwickelt. Dieser kann auf Standards, Funktionsumfang und die eingesetzte Technik Einfluß nehmen. Gerade die gleiche Augenhöhe und das tiefgehende Branchen-Know-how sind ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil mittelständischer Softwarehersteller. Sie stehen im direkten Austausch mit ihren Kunden und sind keiner globalen Produktentwicklung verpflichtet. Ein Partner der IT-Industrie kann auch den Quellcode seiner Lösung nicht hinterlegen, da er nicht über die Urheberrechte an der Software verfügt. All dies sind aber Kriterien für einen Investitionsschutz im Sinne des Kunden, die ein mittelständischer Softwarehersteller erfüllt.
Der VDEB bereitet derzeit ein Gütesiegel „VDEB – IT-Mittelstand“ vor, das die Vorteile der mittelständischen Softwarehersteller sichtbar herausstellen soll. Hierzu hat sich eine eigene Fachgruppe innerhalb des VDEB gebildet, die die Kriterien erarbeitet. Im Sommer wird das Gütesiegel eingeführt und kann von mittelständischen Softwareherstellern geführt werden, die sich verbindlich verpflichten, diese Kriterien einzuhalten. Die Kriterien beruhen auf den Stärken des IT-Mittelstands und dienen damit der qualitativen Abgrenzung gegenüber der IT-Industrie und ihrer Partnerunternehmen.
Die Fachgruppe des VDEB hat sich bereits auf eine Liste von grundlegenden Eckpunkten verständigt:
Dem Kunden muß mindestens ein Basis-Update- und Wartungsvertrag angeboten werden, der auf zehn Jahre garantiert, daß ein jährlicher Kostensatz von 25 Prozent bezogen auf die Lizenzgebühr nicht überschritten wird.
Der Softwarehersteller verpflichtet sich im Sinne des Investitionsschutzes für den Kunden, den Quellcode einer Softwarelösung an neutraler Stelle zu hinterlegen.
Der Softwarehersteller verfügt über die Urheberrechte an der verkauften Lösung, und er ist direkter und einziger Vertragspartner des Kunden bezogen auf die Softwarelösung.
Um die Unabhängigkeit des Softwareherstellers zu gewährleisten, müssen 90 Prozent des Umsatzes mit eigenen Softwarelösungen erwirtschaftet werden. Nur maximal zehn Prozent des Umsatzes dürfen sich aus dem Lizenzverkauf von nicht-mittelständischen Softwareprodukten ergeben.
Das Gütesiegel soll in seinem Umfang noch erweitert werden. Der VDEB entwickelt zusammen mit dem TÜV Süd, vertreten durch die TÜV Product Service GmbH, ein kombiniertes „VDEB-TÜV IT-Mittelstand“-Zertifikat. Das Gütesiegel „VDEB – IT-Mittelstand“ wird dadurch um eine umfassende technische Prüfung der jeweiligen Softwarelösung ergänzt. Diese soll dem Kunden die Qualität der Software des mittelständischen Herstellers auch in funktionaler Hinsicht garantieren. Hiermit will man sich gegen den gedanklichen Kurzschluß wehren, allein die Marktverbreitung eines Softwareprodukts würde gleichzeitig die Qualität einer hieraus erstellten Softwarelösung für spezielle Branchen garantieren.

Marc Houben
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Bundesverband IT-Mittelstand e.V.

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (www.bitmi.de) vertritt über 2.500 mittelständische IT-Unternehmen und ist damit der größte IT-Fachverband für ausschließlich mittelständische Interessen in Deutschland.

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