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Individualisierte Massenprodukte: Neue Wege für den Mittelstand

Das Projekt „MAC4U – Mass Customization für individualisierte Produkterweiterungen“ ermöglicht kleinen und mittleren Unternehmen die Teilnahme an Wertschöpfungsketten in der Konsumgüterindustrie.

(PresseBox) (Aachen, )
Personalisierte Produkte sind im Trend. Massenwaren wie T-Shirts und Müsli lassen sich heute in kurzer Zeit per Mausklick individualisieren. „Die Möglichkeit zur individuellen Anpassung lässt die Kaufbereitschaft der Kunden steigen“, erläutert Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi) und Vorstand der GRÜN Software AG. „Die Anbieter verschaffen sich nicht nur Alleinstellungsmerkmale, sondern dringen auch in höhere Preisseg-mente vor.“

An dieser Stelle setzt das Projekt MAC4U an: Als Teil der Förderinitiative „eStandards“ adressiert MAC4U die Integration von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in die Wertschöpfungskette von individualisierten Massenprodukten im Kon-sumgüterbereich. Im Rahmen des Projektes wird ein Demonstrator entwickelt und erprobt, um produzierende KMU nahtlos in die Wertschöpfungskette von Massenprodukten einbinden zu können.

Mit Hilfe des Fallbeispiels „Automotive“ werden Standards zur Angebotsbeschreibung individualisierter Produkte, zur Konfiguration und zur Abwicklung entwickelt. Bestehende IT-Lösungen und die dazugehörigen unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse aus verschiedenen Phasen der Wertschöpfung (Angebot, Konfiguration, Bestellung, Produktion) werden auf der Basis von etablierten und neuen eBusiness-Standards miteinander vernetzt. Im Rahmen von MAC4U werden so der Kaufprozess von Massenprodukten mit der Konfiguration und Produktion von individualisierten Accessoires – wie etwa ein individuell angepasster Wurzelholz-Schaltknauf für den Serien-PKW – miteinander verbunden.

„Mittlerweile stehen durch Innovationen bei Produktionsverfahren zunehmend mehr Möglichkeiten zur Verfügung, relativ günstig individuelle Produkte zu produzieren und anzubieten. Diese werden meist von KMU für einen kleinen Kundenkreis aus der Großindustrie eingesetzt, um – als eine Art 3D-Copyshop – Prototypen herzustellen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Thomas Ritz von der FH Aachen. „MAC4U erschließt produzierenden KMU durch die Anknüpfung an den Trend zur Individualisierung den Zugang zu einer neuen Zielgruppe, nämlich den privaten Endkunden“, so Prof. Dr. Günther Würtz vom Steinbeis-Transferzentrum MIT. Durch die Adressierung von neuen Märkten – zum Beispiel Accessoires für Massenprodukte – könne damit nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden.

Üblicherweise erfolgt die Konfiguration von individualisierten Produkten eher abstrakt und ist auf die Vorstellungskraft und das Abstraktionsvermögen der Auftraggeber angewiesen. Im Projekt MAC4U werden bis Ende 2014 die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass auch Konsumenten aufwändige Produktionsverfahren, die bisher nur im Industriebereich verfügbar waren, nutzen können, um mit Hilfe von 3D-Modellen ihr individuelles Produkt zu visualisieren. Hierfür wird ein Angebotssystem für Ladenlokale aufgesetzt, mit dem private Endkunden einfach und intuitiv ihr Produkt innerhalb zuvor festgelegter Freiheitsgrade anpassen können. Diese Art der Konfiguration garantiert die Druckbarkeit. Über einen virtuellen Marktplatz, dessen Basis CAS Open bildet, können KMU angeschlossene Designer und Ingenieure für die Erstellung der 3D-Modelle beauftragen und das Angebotssystem im Ladenlokal pflegen. Eine Produktionsschnittstelle erlaubt es, das Marktplatz-Format in gängige Produktionsformate zu übertragen.

„Als deutscher Marktführer für CRM im Mittelstand und xRM-Spezialist wissen wir, dass sich Kunden neben qualitativ hochwertigen Produkten und Dienstleistungen heute eine individuelle Kommunikation sowie einen erstklassigen Service wünschen“, so Dr. Simone Braun von der CAS Software AG. „Die Neugewinnung eines Kunden kostet heute viermal so viel, wie das Halten eines Bestandskunden. Mit MAC4U können sich KMU des produzierenden Gewerbes nicht nur eine neue Zielgruppe erschließen. MAC4U hilft ihnen, Kundenwünsche zu erkennen und alle Vorgänge systematisch darauf abzustimmen. KMU erreichen so Kundenzufriedenheit auf höchstem Niveau.“

Neben der FH Aachen, der CAS Software AG und der Steinbeis Innovation gGmbH gehört auch die CP GmbH zu den Projektpartnern. Der BITMi und VDI e.V. übernehmen im Rahmen des Projekts unter anderem Standardisierungsaufgaben.


Förderinitiative eStandards
Das Projekt MAC4U ist Teil der Förderinitiative „eStandards: Geschäftsprozesse standardisieren, Erfolg sichern“, die im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital – IKT-Anwendungen in der Wirtschaft“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) mit einem Betrag von 12 Mio. Euro gefördert wird. Der Förderschwerpunkt unterstützt seit 2012 gezielt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie das Handwerk bei der Entwicklung und Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). „Mittelstand-Digital“ setzt sich zusammen aus den Förderinitiativen „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen“ mit 39 eBusiness-Lotsen, „eStandards: Geschäftsprozesse standardisieren, Erfolg sichern“ mit derzeit 11 Förderprojekten und „Einfach intuitiv – Usability für den Mittelstand“ mit zurzeit 10 Förderprojekten. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.

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Bundesverband IT-Mittelstand e.V.

Der Bundesverband IT-Mittelstand ist der einzige IT-Fachverband, der ausschließlich mittelständische Interessen profiliert vertritt. Im BITMi sind sowohl direkte Mitglieder als auch dem BITMi assoziierte Verbände zusammengeschlossen. Der Verband repräsentiert damit die Interessen von mehr als 800 mittelständischen IT-Unternehmen in Deutschland mit einem Umsatzvolumen von mehreren Milliarden Euro.

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