Die RFID-Fachgruppe nutzte ihr Treffen in Kassel, um Bilanz über die eigenen Aktivitäten zu ziehen. Insgesamt wurde die bisherige Arbeit und die erreichten Umsetzungen der Fachgruppe von den anwesenden Teilnehmern sehr positiv bewertet. So steht etwa ein Management-Leitfaden kurz vor der Veröffentlichung. Er soll interessierten Anwendern weitreichende fachliche Informationen an die Hand geben, um die Entscheidung für den Einsatz von RFID zu erleichtern. Der Management-Leitfaden wird als Gemeinschaftspublikation von VDEB und AIM Deutschland erscheinen und kostenfrei über das Internet zu beziehen sein.
Auch das von der RFID-Fachgruppe initiierte VDEB-RFID-Mittelstandskonsortium macht weitere Fortschritte. Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, den RFID Roll-out der großen Handelsunternehmen zu unterstützen. Die ersten Gespräche mit Metro und Rewe wurden hierzu bereits geführt. Insgesamt sind derzeit 18 mittelständische Unternehmen und Berater an der Konsortialgründung beteiligt.
Auf der Sitzung wurden zwei neue Arbeitsgruppen gegründet. Die Arbeitsgruppe "Leitfaden" wird an die Arbeiten der Gruppe „Kriterienkatalog“ anschließen, die den Management-Leitfaden vorbereitet hat. Hier wird man sich nun besonders mit den prozeßorientierten Fragestellungen im Bezug auf RFID auseinandersetzen und Lösungsansätze vorstellen. Die zweite Arbeitsgruppe widmet sich dem drängenden Thema der Weiterbildung und Qualifizierung. Es sollen Lehrkonzepte für den Bereich RFID erarbeitet und mit bundesweiten Organisationen, etwa den IHKs, und Universitäten umgesetzt werden. Derzeit beobachtet die RFID-Fachgruppe nicht nur einen zunehmenden Fachkräftemangel auf Seiten der RFID-Anbieter. Auch auf Anwenderseite fehlt ein Basis-Know-how, um mit RFID-Lösungen sachgerecht umgehen zu können. Entsprechend groß ist der Handlungsbedarf, um die Durchsetzung von RFID im Markt nicht durch fehlendes Wissen zu gefährden.
Abschließend stellte Klaus Horn noch einmal fest: „Die Prozeßsicht bei der Integration von RFID wird nach wie vor vernachlässigt. In der Folge entstehen nur Pilotprojekte, die eine tiefe Einbettung von RFID nicht zulassen. Aber erst hierdurch kommen die entscheidenden Vorteile der RFID-Technik zum Tragen und damit auch ein darstellbarer ROI. Wenn es uns hier gelingt, überzeugende Integrationslösungen aufzuzeigen, wird dies auch für einen weiteren Aufschwung bei der Verbreitung von RFID sorgen. Der VDEB und die RFID-Fachgruppe werden sich weiter auf diese Aufgabe konzentrieren.“
Marc Houben (3.283 Zeichen inkl. Leerzeichen)