"Die verstehen uns gar nicht" - ein Satz der nicht nur von mittelständischen Anwendern, sondern auch von IT-Sicherheitsanbietern stammen könnte. Denn in der Praxis reden Lösungsanbieter und Kunden nicht selten aneinander vorbei, wenn es um den Schutz gegen Viren und Hacker geht.
Beim Dialogforum von "secure-it.nrw" und VDEB, das kürzlich in Siegburg-Seligenthal stattfand, nahmen Lösungsanbieter ihre Argumente kritisch unter die Lupe. Ergebnis: Während einzelne Aspekte wie etwa gesetzliche Rahmenbedingungen für Großunternehmen schon Grund genug für wirkungsvolle Schutzmechanismen sind, lassen kleinere Unternehmen diese Argumente oft nicht gelten.
"Gleichwohl gibt es auch für den Mittelstand gute Gründe für IT-Sicherheit", sagt Thomas Faber, Leiter der Landesinitiative "secure-it.nrw". "Sichere elektronische Geschäftsprozesse sind ein Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes, etwa durch die Beschleunigung von Betriebsabläufen. Damit Unternehmen diese Chance nutzen können, müssen sich Anbieter bei der Kundenansprache noch besser auf den spezifischen Informations- und Lösungsbedarf der kleinen und mittleren Betriebe einstellen".
Die rund 20 Teilnehmer - vom lokalen IT-Systemhaus bis hin zum namhaften Anbieter von Antiviren-Software - wollen mittelständische Unternehmen zukünftig noch verständlicher und überzeugender ansprechen. Hierbei will man insbesondere auf branchenspezifische Praxisbeispiele, Lösungen nach dem Baukastenprinzip oder kostenlose Sicherheits-Checks setzen.
Für VDEB-Geschäftsstellenleiter Marc Houben ist entscheidend, dass die Kommunikation auf Augenhöhe mit dem Kunden stattfindet: "Die aktuelle IT-Sicherheitsdiskussion ist noch zu stark geprägt vom Gegensatz zwischen Experten und Kunden". Anbietern empfiehlt er daher einen Blick "durch die Anwenderbrille, um den Mittelstand überhaupt bei dem wichtigen Thema IT-Sicherheit zu erreichen".
Einig waren sich die Anbieter schließlich auch darin, dass eine profunde Kenntnis branchenspezifischer Geschäftsprozesse und mittelstandstypischer Organisationsstrukturen unverzichtbar ist. Eine Erfahrung, die einige Anbieter bereits umgesetzt haben: Seitdem sie sich intensiv mit den Geschäftsabläufen im Mittelstand befassen, verfügen sie nicht nur über eine bessere mittelstandsspezifische Ansprache, sondern bieten mit Erfolg auch die passenden Lösungen an.
Informationen zu "secure-it.nrw":
Die bei der IHK Bonn/Rhein-Sieg angesiedelte Landesinitiative "secure-it.nrw" wurde im Oktober 2001 vom damaligen Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. Sie soll dazu beitragen, mittelständische Unternehmen in NRW fit für eine Herausforderung zu machen, die deren Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft entscheidend prägt: Sicherheit bei elektronischen Geschäftsprozessen. Die mit der Durchführung beauftragte Agentur "secure-it.nrw" schafft über vielfältige Aktivitäten - wie Kongresse, Wettbewerbe oder Newsletter - die Basis für eine sichere, vertrauenswürdige und datenschutzgerechte Digitalisierung. "secure-it. nrw" ist Initiator der Dialogforen, zu der auch die hier dargestellte Veranstaltung zählt.
Ansprechpartner: Thomas Faber, Agentur "secure-it.nrw" bei der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonner Talweg 17, 53113 Bonn, Tel. 0228-2284-185, Fax 0228-2284-221, E-Mail: info@secure-it.nrw.de, Internet: www.secure-it.nrw.de
Informationen zum VDEB: