Statt die Nutzung moderner Kommunikationsmittel einzuschränken, rät der BITMi-Präsident, deutsche Lösungen verstärkt in den Fokus zu rücken. „Heimische IT-Angebote können einen wesentlichen Beitrag zu mehr Sicherheit leisten. Deutschland hat der Übermacht aus den USA einiges entgegenzusetzen, schon alleine, weil deutsche Hersteller ganz bewusst Produkte ohne Hintertüren auf den Markt bringen.“ Seit Jahren unterstützt der BITMi mit seiner Initiative „Software Made in Germany“ unter der Schirmherrschaft des BMWi innovative Lösungen aus Deutschland, darunter auch IT-Sicherheitssoftware.
Die hiesige IT-Wirtschaft könne von dem gesteigerten Problembewusstsein profitieren. „Das Thema IT-Sicherheit erhält nun die Aufmerksamkeit, die es verdient. Es öffnet sich ein neuer Markt, in dem Softwareunternehmen mit ausgezeichneten IT-Sicherheitslösungen wachsen können“, so Grün. „Der Ruf, den Deutschland in punkto Datenschutzgesetze genießt, kommt uns jetzt zugute: Das ist die Chance für die deutsche Technologie-Branche.“ Der BITMi-Präsident fordert die Politik auf, diese Entwicklung gezielt zu fördern. Denkbar seien ein spezielles Förderprogramm für IT-Sicherheitssoftware oder IT-Sicherheitsdienste „Made in Germany“ oder die Erweiterung des EU-Förderprogramms Horizon 2020.
Weiterhin solle die EU die Anti-FISA-Klausel wieder in die EU-Datenschutzgrundverordnung aufnehmen, fordert Grün: „Die Klausel verbietet die Herausgabe von Daten europäischer Bürger an Drittländer und hätte PRISM die Grundlage entzogen. Dass die EU den Passus gestrichen hat, zeigt wieder einmal deutlich die große Abhängigkeit von den USA. Das müssen wir ändern.“