Laut BITMi-Studie sind außerdem 65,3 Prozent der befragten Betriebe der Meinung, dass eine internationale Präsenz für mittelständische IT-Firmen generell nur schwer zu realisieren ist. Die Orientierung an den internationalen Märkten hat zudem Auswirkungen auf das Produkt- und Leistungsportfolio der Unternehmen: Bei 54,4 Prozent der befragten Betriebe hat dies bereits zu einer Weiterentwicklung ihrer Produkte und Services geführt, bei gut der Hälfte (50,9 Prozent) sogar schon zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Gleichzeitig haben aber auch große Teile des heimischen IT-Mittelstandes Bedenken, ob sie die neuen Anforderungen, die durch die internationalen Aktivitäten entstehen, mit den vorhandenen Mitarbeitern und ihren Qualifikationen überhaupt bewältigen können: 23 Prozent der Befragten stufen diesen Punkt als sehr wichtig, weitere 47,3 Prozent immerhin noch als wichtig ein.
„Der Schlüssel zur Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland liegt in einem starken IT-Mittelstand“, betont der BITMi-Präsident. Aus diesem Grund müsse Wachstum und Internationalisierung der mittelständischen IT-Wirtschaft weiter vorangetrieben werden. Laut Grün unterstreicht die BITMi-Studie jedoch auch, „dass trotz der fortschreitenden Internationalisierung des deutschen IT-Mittelstandes viele Betriebe weiterhin über Hemmnisse und Risiken klagen.“ Hier ist nach Auffassung des BITMi-Präsidenten die Politik gefragt, die kleine und mittlere Unternehmen auf ihrem Weg in die Internationalisierung begleiten solle. Die Unterstützung seitens der Politik sei, so Grün, eine grundlegende Bedingung für den Aufbau global agierender Unternehmen und für besseres Entrepreneurship am deutschen IT-Standort. „Dies ermöglicht, dass zukünftig Global Player wie eBay, Google, Facebook, Twitter und Co. auch wieder aus Deutschland kommen“, da ist sich der BITMi-Präsident sicher.
Laut Grün zeige die BITMi-Studie außerdem, dass auf internationalem Parkett andere Bedingungen vorherrschen als in Deutschland. Zu den neuen Anforderungen, auf die sich Softwareentwickler und IT-Dienstleister bei internationalen Kunden einstellen müssen, zählen in erster Linie andere rechtliche Rahmenbedingungen, 87,1 Prozent der Befragten stimmen bei diesem Punkt überein. Aber auch die Übersetzung von Software, Dokumentationen und anderen Unterlagen (79,7 Prozent) sowie die direkte Kommunikation in der jeweiligen Landessprache (79,3 Prozent) werden als wichtig bis sehr wichtig wahrgenommen. Die Beachtung von Besonderheiten in der jeweiligen Arbeits- und Wirtschaftskultur (67,3 Prozent) sowie kulturelle Spezifika im Allgemeinen (55,7 Prozent) folgen auf den nächsten Plätzen. „Hier ist die Politik gefordert, die Betriebe mit finanziellen Mitteln und Sachkenntnis nachhaltig zu unterstützen“, fügt der BITMi-Präsident hinzu.
* Die Studie „Internationalisierung im IT-Mittelstand“ wurde im Auftrag des Bundes¬verbandes IT-Mittelstand e.V. (BITMi) durchgeführt. Für die Studie wurden etwa 120 Führungskräfte aus dem deutschen IT-Mittelstand befragt.