Rund 33.000 Handwerksbetriebe gibt es im deutschen Metallhandwerk in Deutschland und etwa 478.000 Menschen sind in ihnen tätig. Ihnen allen steht seit Kurzem ein neues praxisgerechtes Angebot zur sicherheitstechnischen und arbeitsmedizinischen Betreuung zur Verfügung.
Der Bundesverband Metall (BVM) ist neuer Gesellschafter der SIAM Gesellschaft für Arbeitsschutz GmbH. „Damit erschließen wir unseren Mitgliedsbetrieben den Zugang zu einer Arbeitsschutzlösung, die sich in den letzten Jahren in vergleichbaren Branchen wie beispielsweise dem Tischler- und Schreinerhandwerk absolut bewährt und etabliert hat“, erklärt BVM-Hauptgeschäftsführer Markus Jäger den Schritt. Das Angebot ist grundsätzlich offen für alle Metallbetriebe. Mitglieder der Verbands- und Innungsorganisation profitieren von beträchtlichen Preisvorteilen.
Weniger Aufwand durch digitale Arbeitsschutzdokumentation
Statt auf Papier setzt SIAM auf ein digitales System, das branchenspezifisch alle relevanten Themen aufbereitet. Unter www.siam-metall.de wird Betriebsinhabern und mit Arbeitsschutzaufgaben betrautem Personal ein übersichtliches und geschlossenes Dokumentenmanagement geboten, das den üblichen Aufwand deutlich reduziert. Interaktiv und intelligent miteinander verknüpft lassen sich zum Beispiel
- Gefährdungsbeurteilungen
- aktuelle Betriebsanweisungen
- Sicherheitsunterweisung der Beschäftigten
- Archivierung von Nachweisen
Das System sorgt über eine Terminverfolgung/Erinnerungsfunktion dafür, dass einzelne oder wiederkehrende Aufgaben (z.B. Prüfung von Arbeitsmitteln) nicht aus dem Blick geraten. Eine umfassende Material-/Gefahrstoffdatenbank erleichtert die Erstellung des Gefahrstoffverzeichnisses und stellt alle erforderlichen Dokumente zur Verfügung. Zahlreiche Arbeitsmittel (z.B. ausfüllbare Formulare) helfen unter anderem bei der Bestellung von Mitarbeitern für bestimmte Tätigkeiten oder bei baustellenbezogenen Gefährdungsbeurteilungen.
Branchenspezifische Vorteile
Insbesondere mit der Ausrichtung auf die Umsetzung des Arbeitsschutzes im sog. Unternehmermodell (Alternative Betreuung) hebt sich SIAM von anderen Betreuungsangeboten grundsätzlich ab. „Die interaktive Unterstützung über das Internet wird kombiniert mit der persönlichen Betreuung des Unternehmers durch qualifizierte Arbeitssicherheitsexperten – auch im Unternehmermodell“, hebt SIAM-Geschäftsführer Ralf Bickert hervor.
„Uns hat dieser Ansatz so sehr überzeugt, dass wir uns als Mitgesellschafter künftig aktiv in Ausrichtung, Entwicklung und Ausbau des Angebots einbringen wollen“, sagt Markus Jäger. „Dies gilt umso mehr, weil über diesen Weg auch ein Anschluss an betriebsärztliche Dienstleistungen ermöglicht wird.“
Mit seinen Netzwerkpartnern hilft SIAM auch in Sachen Arbeitsmedizin dabei, alle Pflichten und Aufgaben abzudecken. Insbesondere wird eine betriebsärztliche Betreuung im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften sowie der Vorgaben der Berufsgenossenschaften sichergestellt, die vor allem für kleinere Betriebe ansonsten nur äußerst schwer zu organisieren ist. Die arbeitsmedizinische Grundbetreuung lässt sich bedarfsgerecht durch eine betriebsspezifische Betreuung und die notwendigen Vorsorgeuntersuchungen ergänzen.
Auch in der „klassischen“ Regelbetreuung steht bei SIAM das Onlineportal im Mittelpunkt. Die Dokumentation und das Aufgabenmanagement werden dort für den Unternehmer transparent und jederzeit nachvollziehbar. Unternehmen, die sich für diese Betreuungsform Interessieren, also im Wesentlichen die Arbeitsschutzaufgaben auf externe Spezialisten übertragen möchten, erhalten ein individuelles Angebot. Das Betreuungsmodell orientiert sich nicht an der Bereitstellung pauschaler Einsatzzeiten, sondern am tatsächlichen Unterstützungsbedarf, der auch individuell zugeschnitten werden kann.
Angesichts der Vielfalt an Gefährdungen für die Sicherheit und Gesundheit der Metallbeschäftigten sind die geeigneten Präventionsmaßnahmen das eine, das andere sind die formalen Anforderungen, die zu erfüllen sind. „Arbeitsschutz ist leider auch Bürokratie“, stimmt SIAM-Geschäftsführer Bickert zu. „Zu kompliziert, zu aufwendig, bringt nichts, kostet nur – so lauten lt. Bickert die allgemeinen Vorurteile. „Mit unserer gemeinsamen Lösung zeigen wir, dass es auch anders geht“, ist er sich mit Markus Jäger einig. Außerdem verspreche man sich eine Stärkung der gemeinsamen Interessen mit den anderen beteiligten Fachverbänden insbesondere aus der Holzbranche.