Die Preise, der für die Herstellung von Solaranlagen benötigten Rohstoffe Aluminium, Stahl, Kupfer und Silber haben sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Auch die Kosten für die Finanzierung von Solaranlagen mittels Krediten haben sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Diese Kostensteigerungen haben nach Angaben des BSW-Solar verhindert, dass sich Rationalisierungserfolge der Solarindustrie in vollem Umfang in sinkenden Preisen von Solaranlagen niederschlagen konnten.
Sollten die jetzt präsentierten Vorschläge der Bundesregierung im Rahmen des EEG-Erfahrungsberichts in der anstehenden EEG-Novelle umgesetzt werden, würde die Solarstromförderung ab dem Jahr 2009 für neue Photovoltaikanlagen auf dem Dach jährlich um sieben Prozent, ab 2011 sogar um acht Prozent gesenkt werden. Zusätzlich ist für 2009 eine einmalige Absenkung des Fördersatzes um einen Cent vorgesehen. Seit 2004 ist im EEG hingegen eine jährliche Absenkung der Solarförderung von nominal fünf Prozent verankert.
Der Anteil der von der Solarbranche beeinflussbaren Systemkosten beträgt derzeit aufgrund schlechter Rohstoff- und Finanzierungskonditionen lediglich rund 50 Prozent. Um die bestehende Gesetzesvorgabe dennoch erfüllen zu können, müssen die Solarfabrikanten daher schon jetzt durch Rationalisierungsmaßnahmen und Forschungserfolge die Produktionskosten jährlich um rund zehn Prozent senken. Hinzu kommt, dass die Preise für den Ausgangsstoff Silizium auf Grund weltweiter Nachfrage konstant hoch sind und voraussichtlich nur langsam sinken werden.
Die bisherigen Vorgaben des EEG haben dazu geführt, dass die Durchschnittspreise für Photovoltaikanlagen in keinem anderen Land so niedrig sind wie in Deutschland. Laut einer aktuellen Studie der Internationalen Energie Agentur lagen die Preise für Solarstromsysteme in Deutschland rund 20 Prozent unter den Preisen der Hauptwettbewerber Japan und USA und sogar 30 Prozent unter den Preisen, die auf dem spanischen Markt durchschnittlich erzielt wurden.
Bis zum Zeitpunkt, an dem Solarstrom in rund zehn Jahren in Deutschland mit dem Steckdosenpreis für konventionellen Strom konkurrieren kann, benötigt die Branche Investitionssicherheit, verlässliche Rahmenbedingungen und faire Zugangsvoraussetzungen am deutschen Heimatmarkt. Der BSW-Solar appelliert daher an die Politik, den industriellen Aufbau einer leistungsfähigen Solarindustrie durch eine Verschlechterung der Marktbedingungen nicht zu gefährden und Arbeitsplätze aufs Spiel zu setzen.