Sollten die derzeit in Regierung und Parlament diskutierten, zusätzlichen Einschnitte umgesetzt werden, sei in Deutschland ein großer Teil der 130.000 in der Photovoltaik geschaffenen Arbeitsplätze im Handwerk, im Maschinenbau und bei Herstellern von Solarzellen und -modulen sowie Wechselrichtern in Gefahr, warnen die Unterzeichner. In den nächsten drei Jahren geplante Investitionen von über fünf Milliarden Euro in den Ausbau mordernster Solarfabriken und in Forschung und Entwicklung stünden dann auf dem Spiel. Zu den rund 30 Unterzeichnern zählen unter anderem die Unternehmensleitungen der Firmen AEG Power Solutions, Bosch Solar Energy, Conergy, Gehrlicher, Q-Cells, Schott, Schüco, Sharp, SMA, Solarworld und REC Solar.
Auch die geplante deutliche Einschränkung des Förderanreizes zum Eigenverbrauch von Solarstrom sei kontraproduktiv. "Um die Energiewende möglichst kosteneffizient und bürgernah zu gestalten, bedarf es einer verstärkten Nutzung der Photovoltaik im eigenen Haushalt", so die Vertreter der deutschen Solarbranche. Der Eigenverbrauch spare Kosten bei der EEG-Umlage, wirke netzstabilisierend und verringere den Bedarf zum Ausbau der Stromnetze. Statt die Förderung zusammenzukürzen, solle im Gegenteil eine intelligente Verbrauchssteuerung und Speicherung von Solarstrom auch "bei gewerblichen Anlagen durch einen eigenen Fördertarif angereizt werden", heißt es in dem Brief an die Kanzlerin.
Hintergrund: Die Verbraucherumlage für die Solarförderung kann nach Einschätzung der Beratungsunternehmen Roland Berger und prognos durch den Eigenverbrauch um bis zu 300 Millionen Euro entlastet werden. Bislang wird ein überwiegender Teil des von Photovoltaik-Anlagen erzeugten Solarstroms nicht selbst verbraucht oder gespeichert, sondern ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Die besonderen Vorteile der dezentralen und verbrauchsnahen Solarstromerzeugung werden damit nur unzureichend genutzt.
Besonders kosteneffizient ist nach Ansicht der Branchenvertreter auch der im Entwurf des Erneuerbare-Energien-Gesetzes derzeit zu Unrecht eingeschränkte Ausbau ebenerdig errichteter Solarstromanlagen. Insbesondere die Wiederaufnahme landwirtschaftlicher Standorte in die Solarförderung sei notwendig, heißt es in dem Schreiben.
Den offenen Brief können Sie nachlesen unter: http://www.solarwirtschaft.de/...