Einen Tag nach den energiepolitischen Gesprächen im Kanzleramt betonte Albers in Oberhausen, dass sich das energiepolitische Konzept der Bundesregierung nicht nach den Interessen der Kernkraftwerksbetreiber, sondern im Interesse des Klimaschutzes nach den erneuerbaren Erzeugungskapazitäten zu richten habe. "Die Nutzung der Windenergie und längere Laufzeiten von Kernkraftwerken stehen in einem Systemkonflikt. Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke verstopfen Stromnetze und blockieren die Windenergie in Deutschland. Eine Laufzeitverlängerung steuert direkt in die energiepolitische Sackgasse. Sie verhindert Innovationen in der regenerativen Energiewirtschaft und zementiert bestehende Oligopole einer grundlastorientierten Energieerzeugung", so Albers.
Gerade am Beispiel Nordrhein-Westfalen wird deutlich, wie unmittelbar politische Rahmenbedingungen den Ausbau der Windenergie behindern können. "Seit dem Amtsantritt im Jahr 2005 hat die Landesregierung unter Ministerpräsident Rüttgers den Ausbau der Windenergie massiv behindert. Durch die Einführung von hoch ineffizienten Höhenbegrenzungen, Abstandsregelungen und Kompensationsleistungen bleiben derzeit viele für die Windenergie geeignete Flächen ungenutzt", betonte Albers. "Es ist höchste Zeit, den Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben. Dringend notwendig ist eine Formulierung des Windkrafterlasses pro Windenergie und eine sinnvolle Änderung der Repoweringerlasses, um der Regionalplanung klare Vorgaben für effektiven Klimaschutz zu geben." Die starke, mittelständisch geprägte Zuliefererindustrie in Nordrhein-Westfalen kann von einem Aufschwung der Windenergie nur profitieren. Das sichert zukunftssichere Arbeitsplätze im einwohnerstärksten Bundesland. "Wer heute nicht die Kraftwerke von morgen baut - sprich erneuerbare Energienanlagen - , hat morgen gar keine Kraftwerke mehr im Land. Alte, konventionelle Kraftwerke werden im erneuerbaren Kraftwerkspark der Zukunft nicht mehr gebraucht", betonte Albers.
Aktuell drehen sich Windräder mit einer installierten Leistung von etwa 2800 Megawatt zwischen Rhein und Weser. Mit einer Landesplanung pro Windenergie sind in Nordrhein-Westfalen zwischen 4000 und 4500 Megawatt bis 2020 möglich. Bundesweit sind bis 2020 unter Beibehaltung des Ausstiegs aus der Kernenergie moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 Megawatt an Land und bis zu 10.000 Megawatt auf hoher See zu erwarten. Damit kann die Windenergie bereits in zehn Jahren 25 Prozent des Strombedarfs bereit stellen.