"Die Energiewende führt von einer zentralen zu einer dezentralen Energieerzeugung. In wenigen Jahren sind auch die letzten zwölf Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Noch gibt es aber über 130 Kohlekraftwerke, die teilweise länger als 40 Jahre am Netz sind. Schon produzieren aber auch 24.193 Windkraftanlagen sauberen und preiswerten Strom für Millionen Haushalte. Hinzu kommen zigtausende Solaranlagen auf Dächern und viele Biogasanlagen im ländlichen Raum. Auch Wasserkraft und Geothermie leisten im künftigen Energiemix einen Beitrag. Die Energieerzeugung rückt also wieder näher an die Bürger. Deshalb ist es unerlässlich, den Menschen Mitsprachemöglichkeiten und Beteiligungschancen zu sichern. Bürgerwindparkprojekte sind hier ein wichtiges Instrument.
Wir mahnen in Zusammenhang mit der weiteren Gesetzesarbeit mehr Rücksicht auf die besondere Situation von Bürgerwindparkprojekten an. Gerade europaweite Ausschreibungen bergen die Gefahr in sich, Bürgerwindparkprojekte an den Rand zu drängen und der Akzeptanz einen empfindlichen Schlag zu versetzen. Die Erfahrungen mit Ausschreibungen im Ausland sind hinsichtlich der Zielerreichung - Kostensenkung, Akteursvielfalt und Erreichung der Energiewendeziele - durchweg negativ. Wir appellieren deshalb an die Politik: Wer es ernst meint mit der Energiewende, wer den dezentralen Ausbau der Erneuerbaren unterstützen will, der muss die Beteiligung der Menschen vor Ort leicht machen. Die Bürgerbeteiligung darf nicht zur leeren Hülle verkommen", machte Hermann Albers deutlich.
Der BWE wird im Rahmen einer Klausur seiner Landes- und Regionalverbände und Fachgremien am 11. September 2014 eine Positionierung zu den geplanten Ausschreibungen erarbeiten.