Als erste Kreativwirtschafts-Jahrestagung nach dem Kulturhauptstadtjahr wurde der Branchentreff erstmals in Kooperation zwischen dem RUHR.2010-Institut ecce (european centre for creative economy) und der wmr (Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH) mit dem Schwerpunktthema "Kreativität und Innovation" durchgeführt.
In drei verschiedenen Praxis-Workshops zu den Themen "Neue Agenturmodelle", "Nachhaltiges Design" und "Innovative Vertriebslösungen" diskutierten rund 100 Branchenvertreter aus kreativwirtschaftlichen Bereichen wie Design, Kommunikation, Fotografie gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung.
Dazu gab Prof. Dr. Julia Frohne, Studiengangsleiterin an der International School of Management in Dortmund, einen Einblick in die Ergebnisse zum "Trendbarometer Kultur- und Kreativwirtschaft 2011". Regional ansässige Unternehmen und Selbstständige wurden über ihre Arbeits- und Beschäftigtensituation, aktuelle Trends und Themen befragt. "Die Ergebnisse zeigen," so Prof. Frohne, "dass die positive Geschäftsentwicklung 2010 auch in weiten Teilen der Kultur- und Kreativwirtschaft angekommen ist. In jedem dritten Unternehmen ist geplant, in diesem Jahr die Zahl der Beschäftigten zu erweitern. Dennoch bleibt viel Handlungsbedarf: Netzwerkaufbau sowie Unterstützung bei Marketing, Werbung und Beratung über Fördermaßnahmen werden besonders stark nachgefragt."
Mit Präsentationen für den Preis für Junge Kreative brachten fünf junge UnternehmerInnen mit ihren Geschäftsideen das Innovationspotential der Region auf die Bühne. Unter fünf Nominierten gewann die Bochumer Designerin Natali Pilic mit ihren "free radicals" den mit 3000 € dotierten "u_do 2011". Sowohl das Produkt, als Kissen oder Wärmflaschen einsetzbare Stoffmonster, als auch Pilics Idee, die gefürchteten "freien Radikale" als Vorlage für niedliche Ungeheuer zu benutzen, überzeugte die Jury.
Dieter Gorny, Direktor von ecce resümierte zufrieden: "Die Jahrestagung etabliert sich als ein Debattenort, der die verschiedenen Belange der Kreativwirtschaft nicht nur diskutiert, sondern auch wertvolle Impulse für die weitere Entwicklung dieser Branche im Ruhrgebiet gibt."
Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH, betonte die besondere Bedeutung von Kreativität über Branchengrenzen hinaus. "Kreativität ist für den wirtschaftlichen Fortschritt eine bedeutende Schlüsselkompetenz," so Westphal. "Die Kreativwirtschaft Ruhr leistet für die Entwicklung und Gestaltung von Innovationen wichtige Beiträge und zwar nicht nur innerhalb der eigenen Branche, sondern auch zum Vorteil anderer Wirtschaftsbereiche. Unsere Aufgabe ist es, dieses kreative Potenzial noch stärker mit der Wirtschaft zusammenzubringen."