Die Veranstaltung von Initiativkreis Ruhr, den Industrie- und Handelskammern des Ruhrgebiets und der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (wmr) nannte konkrete Lösungsansätze, wie etwa die Ausweitung der Lkw-Navigation unter anderem auf Werksgelände. Das Konzept der kommunal definierten Vorrangrouten für Lkw entstand auf der Verkehrsfachtagung 2010 und wird mittlerweile in 41 Städten in der Metropole Ruhr umgesetzt. Ab 2017 sollen auch Lkw im Rheinland über bestimmte Strecken gelotst werden, um so Staus, Feinstaub und Lärmbelastung zu reduzieren. „Dass unser erfolgreiches Projekt jetzt auch in anderen Regionen und Unternehmen ausgerollt wird, zeigt seine Marktfähigkeit. Es unterstreicht zudem das Potenzial regionaler Kooperationsprojekte", sagt Rasmus C. Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der wmr.
Die Stahlsparte von thyssenkrupp ist Pilot-Partner des Projekts für die Anwendung auf dem Betriebsgelände. „Jeden Tag fahren über 2.000 Laster durch unsere Haupttore in Duisburg. Die Lkw-Navigation soll dabei helfen, dass die Fahrer ihre Ladestelle auf unserem fast zehn Quadratkilometer großen Werkgelände schneller finden. Dadurch machen wir die Abwicklungsprozesse effizienter und verkürzen die Wartezeiten. Das hilft den Spediteuren, der Verkehrssituation im Umfeld und der Umwelt im benachbarten Stadtquartier", sagt Ulrike Höffken, die Logistik-Leiterin von thyssenkrupp Steel Europe. Für die Spediteure bedeutet das: eine Optimierung der Umläufe, weniger Schadstoffausstoß und eine Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit.
Um die Entwicklungschancen und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Metropole Ruhr zu sichern, sei auch ein ausreichendes Angebot an gewerblich nutzbaren Flächen, darunter auch Logistikflächen, vorzuhalten, forderte Dr. Benedikt Hüffer, Präsident der in diesem Jahr unter den Ruhr-IHKs federführenden IHK Nord Westfalen. „Die Region lässt große Chancen verstreichen, wenn Betriebe vor Ort keinen Raum für die Weiterentwicklung haben und neuen Unternehmen keine Möglichkeit zur Ansiedlung gegeben wird. Wir benötigen eine ergebnisorientierte Flächenpolitik, die Ansprüche von Gewerbe und Naturschutz angemessen berücksichtigt", forderte Hüffer.
Zudem haben die Teilnehmer Konzepte für die Planung und Koordinierung von Baustellen thematisiert. „Die angekündigten Milliarden für die Verkehrsinfrastruktur in NRW sind dringend nötig", sagt Dirk Opalka, Geschäftsführer der Initiativkreis Ruhr GmbH. „Für diese Investitionen hat sich unser Wirtschaftsbündnis im Rahmen der gemeinsamen Ruhrgebietsinitiative von Bundeswirtschaftsministerium, Landesregierung und Initiativkreis Ruhr stark gemacht. Der neue Bundesverkehrswegeplan lenkt endlich Geld in die Region. Bei der Ertüchtigung von Straßen, Schienen und Brücken kommt es auf eine intelligente und effiziente Steuerung an – damit aus dem ‚Jahrzehnt der Baustellen‘, das uns laut NRW-Verkehrsminister Michael Groschek bevorsteht, nicht ein ‚Jahrzehnt der Staus‘ wird."