Eine Technologie der Zukunft bietet der CargoBeamer. Er schafft die Ware von der Straße auf die Schiene, in dem LKW-Sattelauflieger ohne Umrüstung auf Güterzüge ver- und entladen werden können. Damit können erstmals alle der heute auf Europas Autobahnen anzutreffenden Sattelzüge - und nicht wie bisher nur spezielle mit "Krangreifkanten" ausgerüstete Anhänger - am sog. unbegleiteten Kombinierten Verkehr (UKV) teilnehmen. Das System bietet die Chance, bisherige Transportpraktiken zu revolutionieren:
Während mit herkömmlicher Krantechnik das Ent- und Beladen eines Zuges mehrere Stunden dauert, lässt sich ein kompletter Güterzug mit dem CargoBeamer innerhalb von 15 Minuten und dazu noch nahezu geräuschlos vollautomatisch energiesparend umladen. Die CargoBeamer- Waggons fügen sich zudem problemlos in andere Güterzüge ein. Mit anderen Worten: Ein CargoBeamer Terminal schafft richtig was weg und sorgt für eine spürbare Entlastung auf Europas Straßen. Dahinter steht eine innovative und effiziente Terminaltechnik. Ein weiterer Vorteil: Ein CargoBeamer-Terminal braucht sehr viel weniger Platz als ein herkömmlicher Terminal.
Die Europäische Kommission fördert das Projekt mit Mitteln des Programms Marco Polo II, weil sie darin die Chance sieht, den Transitverkehr insbesondere in Richtung Osteuropa effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.
Dass die Wahl des Unternehmers CargoBeamer auf Hagen gefallen ist, ist eine Chance, Flächennutzung in Hagen an die ursprünglichen wirtschaftlichen Nutzungszwecke der Bahn anzuknüpfen und macht beispielhaft deutlich, dass der Strukturwandel mit Innovationen zugunsten der Region gestaltet werden kann. Auch macht die nahe A1 den Hagener Lkw-Bahnhof für Speditionen attraktiv, zumal die in Leipzig beheimatete Cargobeamer AG ein weit gespanntes Netz von Verladestationen zwischen Riga und Rotterdam bauen möchte. Für Unternehmen der Ruhrwirtschaft ist der Standort Hagen für den CargoBeamer als zentrale Verbindung von Ost-West- und Nord-Süd-Achse alternativlos. "Dies bietet die Chance, Hagen und damit dem Ruhrgebiet eine europäische Schlüsselstellung für die weitere Erfolgsstory der Logistik einzuräumen", so Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung metropoleruhr (wmr). Mit dem Effizienzcluster LogistikRuhr, dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund und den zahlreichen Logistikunternehmen in der Region würde Hagen mit dieser neuen Technologie zu einem regionalen Akteur in diesem Wachstumsmarkt aufschließen, so Westphal weiter.
Dr. Hans-Jürgen Weidemann, Vorstandsvorsitzender CargoBeamer AG, begründet das Interesse an dem Standort Hagen: "Elektromobilität für alle Lkw-Sattelauflieger, Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit aber auch Kosteneffizienz sind sehr wichtige Merkmale der CargoBeamer - Lösung.
Die Auswahl des Standortes Hagen Hengstey ist aus gutem Grunde getroffen worden: Hagen spielt für CargoBeamer eine sehr bedeutende Rolle im geplanten europäischen Routennetz des unbegleiteten kombinierten Verkehrs. Unsere Umschlaganlage in Hagen wird Dreh- und Angelpunkt der Nord-Süd sowie Ost-West-Achsen der CargoBeamer Routen sein.
Betriebsstart in der ersten Ausbaustufe ist für 2014 geplant. "
Dr. Hans-Peter Rapp-Frick, Hauptgeschäftsführer der SIHK zu Hagen, unterstreicht die Bedeutung des Standorts für die Stadt: "Der CargoBeamer stärkt das Profil der Stadt Hagen als innovativem Logistikstandort. Er ist ein wichtiger Baustein für eine "Grüne Logistik" und von großer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Südwestfalen. Er stärkt auch die Einbindung unserer exportorientierten Wirtschaft in die internationalen Logistiknetzwerke", so Rapp-Frick weiter. Und er fordert: "Alle notwendigen Planungsverfahren sind jetzt zügig in Gang zu setzen. Innerhalb dieser Verfahren sind alle planungs- und genehmigungsrechtlichen Fragen zu klären. Eine gelungene Ansiedlung des CargoBeamers wäre eine gute Nachricht für die Stadt Hagen. Und Hagen braucht auch einmal gute Nachrichten":
"Zeit" ist ein ganz wichtiger wirtschaftlicher Faktor für Unternehmen. Marc Simon, Cosi Stahllogistik GmbH & Co.KG, weiß um die ökonomischen Verluste, die durch Unpünktlichkeit entstehen: "Die neue Technologie des CargoBeamers eröffnet den Logistikern die Chance, mehr Güter mit der Bahn zu transportieren. Das Be- und Entladen wird schneller, die Transportzeiten verkürzen sich, ich hoffe auf eine größere Pünktlichkeit der Transporte." Wichtig sei für Logistiker auch die gute Anbindung eines solchen Terminals an das Autobahnnetz. Hier biete Hagen hervorragende Voraussetzungen. "Wir sind darauf angewiesen, so Simon weiter, "zukünftig unabhängiger vom Verkehrsträger Straße zu werden. Die Verkehrssituation auf den Autobahnen verschlechtert sich, Baustellen und Staus führen dazu, dass Fahrzeiten nicht mehr eingehalten werden können. Ein leistungsfähiges Transportsystem auf der Schiene, dass sich wie der CargoBeamer hervorragend mit dem LKW kombinieren lässt, wäre eine hervorragende Lösung und würde unsere Branche hier in der Region insgesamt stärken".