Jobwachstum gefährdet
Im Vergleich zu den letzten Berechnungen von 2013 zeigen die Daten, dass die planerisch bereits gesicherten Gewerbe- und Industrieflächen in Zukunft stärker mobilisiert werden müssen. Geschieht hier nichts droht eine weitere Verknappung vermarktungsreifer Gewerbeflächen in der Region. Von derzeit 2.150 Hektar planerisch gesicherten Flächenpotenzialen sind 53 Prozent mit Nutzungsrestriktionen belegt (2013: 47 Prozent). Über die Hälfte (52 Prozent) dieser Flächen sind Industriebrachen, mit zum Teil schwerwiegenden Restriktionen, etwa Altlasten oder mangelnde Erschließung. Eine kurzfristige Vermarktung und somit Ansiedlung neuer Arbeitsplätze ist dort ohne Investitionen nicht möglich. Werden diese Hürden nicht abgebaut, stehen in der gesamten Metropole Ruhr in weniger als sechs Jahren kaum noch vermarktungsreife Flächen für Gewerbe und Industrie zur Verfügung.
„Wir haben in der Metropole Ruhr weniger ein Mengen-, sondern ein Mobilisierungsproblem von vermarktungsreifen Gewerbeflächen. Der Abbau von Nutzungsrestriktionen ist daher eine wichtige gemeinsame Aufgabe, damit der Wirtschaftsstandort für Unternehmen attraktiv bleibt. Daran arbeiten wir gemeinsam mit Land, Kommunen und dem RVR", sagt Rasmus C. Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH.
Martin Tönnes, Bereichsleiter Planung beim Regionalverband Ruhr (RVR), erarbeitet in enger Abstimmung mit den Kommunen einen neuen Regionalplan für die Metropole Ruhr: „Neben den kommunalen Flächenbedarfen für Wohnen und Gewerbe werden wir zusätzlich erstmals rund 1.000 ha regional bedeutsame Gewerbeflächen im Regionalplan darstellen. Im Rahmen und in Übereinstimmung mit dem Landesentwicklungsplan werden diese Regionalen Kooperationsstandorte in Zukunft Angebote für großflächige Ansiedlungen und für neue Arbeitsplätze in der Metropole Ruhr schaffen."
Im Rahmen des aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Kooperationsprojekts von RVR und wmr „Gewerbliches Flächenmanagement IV" haben Vertreter von Land, Kommunen und RVR nun gemeinsam erste Schritte diskutiert, wie Flächen priorisiert werden können, um so innerhalb der kommenden drei Jahre Nutzungsrestriktionen abzubauen und bis zu 370 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen zu mobilisieren.