"Mit diesem Pilotprojekt", so Prof. Uwe Clausen, Leiter Fraunhofer IML Dortmund,"ist nun empirisch belegt, welche wichtige Rolle "das Navi" für Lkw-Fahrer spielt und, dass wir mehr qualitätsgesicherte LKW-spezifische Informationen in die Fahrzeuge bekommen müssen."
Ein Kernbestandteil des gemeinsamen Projektes war die Beantwortung der Frage: Mit welchen Hilfsmitteln finden Lkw-Fahrer ihr Ziel und auf welche Probleme stoßen sie unterwegs. Beteiligt haben sich daran 200 Testpersonen in Dortmund und Hamm. Wichtigste Erkenntnis ist: Das größte Zukunftspotenzial, Lkw schnell und stadtverträglich durch unsere Kommunen zu lotsen, hat die Satellitennavigation. Der Schlüssel zum Erfolg sind bessere Kartengrundlagen. Damit spart der Fahrer nicht nur Umwege und damit Zeit und Kosten für die Unternehmen, sondern der Ausstoß von Emissionen wie Lärm und Abgase wird deutlich verringert. Darüber hinaus erhöht sich in nicht unerheblichem Maße die Verkehrssicherheit.
Seit Jahren stellen die Städte Dortmund und Hamm kostenlos Stadtpläne zur Verfügung, die speziell für die Ansprüche von Lkw-Fahrern angefertigt wurden. Hamm hat als erste Kommune bundesweit 2001 einen Lkw-Routenplan im Internet veröffentlicht, der 2009 aktualisiert wurde. Dortmund hat 2005 einen Lkw-Routenplan aufgelegt, der Angaben über Durchfahrtshöhen, Tonnagebeschränkungen, Tempo-30-Zonen und Gewerbegebiet enthält. Ein entscheidender Nachteil dieser Produkte ist jedoch, dass sie entweder nur in Papierform oder als Online-Version vorliegen und Ortsfremde nicht erreichen. Als Bestandteil von Navigationskarten sind die Daten weltweit für Jedermann verfügbar. Das wurde im Rahmen des Pilotprojektes für Dortmund und Hamm umgesetzt. Ab nächstem Jahr stehen die Daten in neuen Navigationsgeräten zur Verfügung.
Die Navigation in diesen Städten wird dann deutschlandweit die qualitativ beste sein. Dieser Wettbewerbsvorteil soll dann vom Westfälischen Ruhrgebiet auf die gesamte Metropole Ruhr ausgedehnt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die Kommunen die Daten erarbeiten und auf einer einheitlichen, in öffentlicher Trägerschaft laufenden Plattform bereitstellen werden, die kompatibel für die verschiedenen Anwendungen ist.
"Jetzt geht es darum, gemeinsam mit den kommunalen Partnern das Projekt auf die Metropole Ruhr auszuweiten", sagt Frau Dr. Andrea Hoppe, Leiterin Kompetenzfeldentwicklung der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH, "denn die gebündelten kommunalen Daten stellen einen wahren Schatz dar, der perspektivisch für alle zukünftig denkbaren technischen Standards zur Steuerung von Verkehren genutzt werden kann. Damit werden in der Metropole Ruhr wichtige Voraussetzungen geschaffen, um Mobilität zu optimieren."
Die Projektpartner sind sich sicher, dass das neue Lkw-Navigationssystem ein Meilenstein in der Führung von Transporten ist.