Diese Wissenslücke wollen das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium, CREATIVE.NRW und die Wirtschaftsförderung metropoleruhr mit ihrer Tagung "Räume neu denken - Immobilienwirtschaft trifft Kreativwirtschaft" am 25. November 2011 schließen.
"Kreative Arbeit braucht Freiräume. In der Wachstumsbranche Kreativwirtschaft sind moderne, flexible Arbeitsverhältnisse weit verbreitet. Das spiegelt sich auch in den Raumbedürfnissen wider - moderne Konzepte sind gefragt. Die Studie 'Räume für die Kreativwirtschaft', die CREATIVE.NRW im Auftrag der Landesregierung durchgeführt hat, belegt, dass an neuen Raumnutzungsformen wie Kreativquartieren, Coworking Spaces und Zwischennutzungen hohes Interesse besteht. Für die Immobilienbranche und die Stadtentwicklung bietet das viel Potenzial. Mit der Tagung in Essen wollen wir Kreative und Immobilienwirtschaft enger zusammenbringen. Beide Partner können dabei nur gewinnen", hebt der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger hervor.
Auch Werner Lippert, Clustermanager bei CREATIVE .NRW, lobt den interdisziplinären Ansatz der Tagung: "Wir haben in NRW 203.000 Soloselbstständige aus den unterschiedlichsten kreativen Bereichen. Sie alle vereint das Bedürfnis nach freiem Raum zum Denken und zum Arbeiten. Mit unserer Veranstaltung wollen wir die Immobilienwirtschaft dafür sensibilisieren, Kreative als rentable Mieter auf dem Radar zu haben."
Für die Wirtschaftsförderung der metropoleruhr GmbH ist ein besseres Miteinander zwischen Immobilienbesitzern und Kreativen ebenfalls ein wichtiges Ziel. Vor allem mit Zwischennutzungen habe man in der Region bisher schon viele gute Erfahrungen gemacht. "Stehen Gebäude längere Zeit leer, kosten sie trotzdem Geld und müssen unterhalten werden. Hinzu kommt, dass Quartiere mit größeren Leerständen schnell in der öffentlichen Wahrnehmung eine Abwertung erfahren. Temporäre Nutzungen sind eine sinnvolle Alternative: Sie bringen den Eigentümern nicht nur Geld, sie erhalten oder steigern sogar die Attraktivität von Standort und Gebäude", sagt Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH.
Das Konzept der temporären Nutzung ist einfach: Leerstehende Laden-, Büro- oder Industrieflächen werden über einen absehbaren und vorher fest vereinbarten Zeitraum als Experimentier-, Atelier- oder Geschäftsräume abgegeben. Entweder zu einem vergünstigten Quadratmeterpreis oder gegen Übernahme der Betriebskosten. Öffentliche oder private Immobilieneigentümer stellen vakante Flächen oftmals für temporäre Nutzungen zur Verfügung, weil sie darin einen positiven Werbeeffekt für ihre Gebäude und das Quartier sehen, in dem die betreffende Immobilie steht.
Welche Erfahrungen Kreativunternehmen, Quartiersmanager, Wirtschaftsförderer und Immobilienbesitzer bisher mit den verschiedenen Arten der temporären Immobiliennutzung gemacht haben, wird eine hochkarätig besetzte Talkrunde erörtern. In Einzelreferaten gehen Stadtforscher, Wissenschaftler und Immobilienexperten der Frage nach, wie Standorte und Immobilienbesitzer mit hohen Leerständen von temporären Nutzungskonzepten profitieren können.
Ort und Zeit:
"Räume neu denken - Immobilienwirtschaft trifft Kreativwirtschaft"
25. November 2011 von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr
SANAA -Gebäude, Welterbe Zeche Zollverein
Gelsenkirchener Straße 209, 45309 Essen