82 Projekte sind interkommunale Projekte. 197 Projekte - das sind fast 40 Prozent - werden bereits realisiert. Allein diese bewilligten Projekte erzeugen ein Investitionsvolumen von rund 930 Millionen € öffentlicher Mittel und von rund 4 Milliarden € privater Investitionen.
Kernbotschaft der heutigen Pressekonferenz im Essener Colosseum: Alle Projekte wurden im regionalen Verbund beschlossen und leisten einen Beitrag zur Entwicklung der Metropole Ruhr. Und: Jedes Projekt für sich verbessert auch lokal die Lebensqualität und stärkt die wirtschaftliche Entwicklung. Soweit für die Finanzierung öffentliche Aufwendungen erforderlich sind, können neben den kommunalen Eigenanteilen projektbezogen Mittel des Ziel 2- Programms, der Städtebauförderung, der Finanzierung von Verkehrsbauten, der regionalen Wirtschaftsförderung, des Hochschulbaus oder des "Konjunkturpaketes 2" eingesetzt werden.
Damit habe sich das Konzept Ruhr in kurzer Zeit zu einem hervorragenden Element der interkommunalen Zusammenarbeit in der Metropole Ruhr entwickelt und stehe für einen breiten, überparteilichen Konsens zur Regionalentwicklung und Stärkung der ökonomischen Potentiale. Zugleich sei es die Grundlage für Förderentscheidungen der Landesregierung.
Konzept Ruhr steht für weitreichende verbindliche Kooperationen in der Region, betonten die Vertreter der Städte Bernd Tischler (Bottrop), Wilfried Klein (Dinslaken), Ullrich Sierau (Dortmund) und Hans-Jürgen Best (Essen) stellvertretend für alle beteiligten Städte und Kommunen sowie Hanns-Ludwig Brauser, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (wmr) bei der Vorstellung des aktuellen Berichts 2009.
Das Konzept Ruhr ist als gemeinsame Plattform der 11 kreisfreien Städte sowie der 30 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in den vier Kreisen der Metropole Ruhr auf den Zeitraum 2008- 2018 angelegt. Es verbindet erstmals systematisch Vorhaben der wirtschaftsorientierten Entwicklung, des Städtebaus, der Landschaftsentwicklung und der Umgestaltung von Gewässern. Beteiligt sind außerdem die Emschergenossenschaft, der RVR und die RUHR.2010 GmbH. Die Steuerung des interkommunalen Arbeitskreises erfolgt durch die Stadt Bottrop; Projektkoordination, Strategieentwicklung und die regionale Vermarktung der Ergebnisse hat auf Wunsch der Städte und Kreise die wmr übernommen.
Neue Vorhaben
Die aktuelle Projektliste im Bericht 2009 umfasst insgesamt 508 Vorhaben im Zeitraum bis 2018. Neu aufgenommen wurden gegenüber der Fassung von 2008 zum Beispiel die drei neuen Fachhochschulen in Bottrop, Kamp-Lintfort und Mülheim an der Ruhr, der Gesundheitscampus in Bochum oder das Fußballmuseum in Dortmund. Erstmals haben zudem die Städte Dinslaken, Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Schermbeck und Voerde aus dem Kreis Wesel ihre Projekte in das Konzept Ruhr eingebracht.
Allein 82 Projekte sind unmittelbar auf die direkte Zusammenarbeit von Städten und Kreisen angelegt - zum Beispiel bei der Entwicklung von Industrieflächen (New Park, Kreis Recklinghausen), in der Stadtentwicklung (Hassel-Westerholt in Gelsenkirchen und Herten), im regionalen Wegebau (Rheinische Bahn; Essen, Mülheim an der Ruhr, Duisburg) oder großräumigen Entwicklungskonzepten (A 42/ Neues Emschertal, Städte, Emschergenossenschaft, Landesbetrieb Straßenbau).
Mit der Realisierung aller Vorhaben im Zeitraum bis 2018 verbindet sich aus heutiger Sicht ein Volumen von rund 2,45 Mrd. € an öffentlichen und rund 7,85 Mrd. € an privaten Investitionen.
ruhrbasics
Strategische Grundlage des Konzepts Ruhr sind die "ruhrbasics". Dazu gehören
- die Entwicklungsachsen in West-Ost Richtung (ruhrlinesL),
- die Qualität der Zentren und Stadtteile (ruhrcitiesC),
- die Entwicklung hochwertiger Gewerbe- und Industriestandorte (ruhrexcellenceE),
- die Schaffung von Rahmenbedingungen für weitere private Investitionen in den Entwicklungsräumen (ruhrinvestI)
- und die Vorbereitung überregional wahrgenommener Ereignisse (ruhreventsE).
"ruhrlinesL" und "ruhrcitiesC" bilden mit ihren konkreten Projekten die Eckpfeiler des regionalen Entwicklungsprozesses. Die zumeist öffentlich/privaten Vorhaben in den Bereichen "ruhrexcellenceE" und "ruhrinvestI" füllen die neu entstehenden Entwicklungsräume aus. Sie profitieren von der Attraktivität umgestalteter Stadtlandschaften und fügen ihrerseits neue Qualitäten hinzu. Alle Elemente zusammen tragen dazu bei, dass die Metropole Ruhr schon heute gerüstet ist, um für die Jahre nach der "Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010" weitere "ruhreventsE" mit internationaler Wahrnehmung vorzubereiten.
Transparenz online auf www.konzept-ruhr.de
Das Konzept Ruhr bleibt transparent. Die Städte und Kreise werden den aktuellen Stand August 2009 nach der Sommerpause in die Stadträte und Kreistage einbringen. Mit der Pressekonferenz am 14. August stehen der Bericht, neue Projektinformationen, Karten und Übersichten auf der Internetseite www.konzeptruhr. de ebenso zum Download bereit wie die bisherigen Publikationen.
"Diese Transparenz ist wichtig. Unternehmen und Wirtschaftsverbände sollen wissen, wo und mit welchen Inhalten in den nächsten Jahren Projekte der nachhaltigen Entwicklung auf den Weg gebracht werden. Auch die Bürgerinnen und Bürger haben Anspruch darauf, die wichtigen Projekte in der Metropole Ruhr und deren regionalen Zusammenhang nachvollziehen zu können", so Hanns-Ludwig Brauser über die Notwendigkeit, diese Kooperationen für alle sichtbar zu machen.