Über die neue Plattform können Fachkräfte, Unternehmer, Studierende und Wissenschaftler schon in ihrem Heimatland Kontakt aufnehmen - um Standort-Informationen zu sammeln und sich durch ehrenamtliche Welcome.Guides beim Neustart in der Metropole Ruhr beraten zu lassen.
Die Initiative welcome.ruhr unterstreicht die Attraktivität des Ruhrgebiets als Arbeitsmarkt und Wirtschaftsstandort und ist ein Beitrag, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern. Auch in der Metropole Ruhr werden die geburtenstarken Jahrgänge aus den 50- und 60er Jahren in naher Zukunft aus dem Berufsleben ausscheiden und können nicht ausschließlich durch einheimische Arbeitskräfte ersetzt werden. Das neue Portal reagiert bereits jetzt auf diese Entwicklung.
Karola Geiß-Netthöfel, RVR-Regionaldirektorin: "Welcome.ruhr knüpft an die Einwanderungsgeschichte des Ruhrgebietes an. Früher kamen die Menschen zunächst aus Italien und Polen, dann vor allem aus der Türkei, um sich hier eine neue Existenz aufzubauen. Heute haben bereits mehr als acht Prozent aller Erwerbstätigen im Ruhrgebiet ausländische Wurzeln. Die Metropole Ruhr ist stolz auf ihre kulturelle Vielfalt - und heißt alle willkommen, die hier mit anpacken wollen.
Unser Signal für Offenheit ist gerade jetzt wichtig. Ausländerfeindliche Einstellungen sind nicht nur menschenfeindlich - sie gefährden auch unser gemeinsames wirtschaftliches Wohl."
Rasmus C. Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der wmr, betont die Chancen eines interkulturellen Miteinanders für die Wirtschaft: "Qualifizierte Fachkräfte sind ein Gewinn für Unternehmen, nicht nur durch ihre Mehrsprachigkeit, sondern auch durch ihre interkulturelle Kompetenz und Herangehensweise im Betrieb. Was wir uns zwingend erhalten müssen ist eine offene Willkommens-Kultur, um weltweit qualifizierte Menschen für ein Leben bei uns zu begeistern und sie zum Bleiben und Arbeiten einzuladen. Ein guter Job allein reicht nicht, um Menschen mit ihren Familien zum Bleiben einzuladen. Die Wirtschaftsförderung hat hier eine klare Servicefunktion und sitzt an der Schnittstelle zwischen Verwaltung und Unternehmen: Wir müssen dafür sorgen, dass Fachkräfte auch die Infrastruktur und die Lebensqualität vorfinden, die sie für sich und ihre Familien brauchen. Die Menschen suchen heute nicht nur eine befriedigende Arbeit, sie wollen ihren Beruf mit ihrem Privatleben in Einklang bringen. Diese Chancen sind bei uns im Ruhrgebiet ausgesprochen gut." Ulrich Ernst, Sprecher der Städtekooperation Integration.Interkommunal: "Mit welcome.ruhr wird die Schaffung einer Willkommens- und Anerkennungskultur in den Kommunen und der Region beflügelt. Über die zielgruppenspezifische
Informationsvermittlung hinaus unterstreicht das Portal Vielfalt als Marke für die Region, um so qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Einzigartig ist, dass hier Menschen mit Zuwanderungsgeschichte als "Welcome-Guides" zu Wort kommen, die bereits über umfassende Erfahrungen verfügen und somit die richtigen Signale aufgrund der eigenen positiven Erlebnisse für einen wertschätzenden Umgang mit Vielfalt senden zu können."
Information und Beratung zu Arbeiten und Leben in der Metropole Ruhr
www.welcome.ruhr bietet praktische Informationen aus Wirtschaft, Bildung, Kultur und Freizeit zur Orientierung in und über die Region. Enthalten sind ebenso Hinweise zu Visaerteilung, Unternehmensgründung, möglichen Studiengängen und zur Anerkennung von Abschlüssen. Fachkräfte bringen häufig Angehörige oder Familie mit. Entsprechend gibt es Hinweise zu Lebensqualität, Kinderbetreuung und Bildungsangeboten im Ruhrgebiet.
www.welcome.ruhr ist als Verweisportal konzipiert, d. h. da wo andere bessere oder aktuellere Informationen haben, wird auf sie verwiesen, um Dopplungen und unnötigen Aufwand zu vermeiden. Zum Beispiel führt eine Karte zu den Hochschulen der Region und ihren vielfältigen Studienangeboten.
Persönlicher Kontakt durch Welcome-Guides
Wichtige Stütze des Portals sind die ehrenamtlichen Welcome-Guides. In ihrem Hauptberuf sind sie Übersetzer, Unternehmensberater, Naturwissenschaftler oder Ingenieur. Ihre eigene Einwanderungsgeschichte macht sie zu Experten für die Herausforderungen des Ankommens in einem fremden Land, einer neuen Lebenssituation. Die Welcome-Guides geben Unterstützung, ersetzen jedoch ausdrücklich nicht die hoheitliche Aufgabe der Kommunen und geben auch keine rechtsverbindlichen Auskünfte. Sie sind ehrenamtlich tätig und wurden durch eine spezielle Schulung auf ihre Aufgabe vorbereitet
Service für Unternehmen
welcome.ruhr umfasst auch ein Angebot für Unternehmen - den Unternehmensservice. Er soll besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Integration ausländischer Fachkräfte entlasten, da KMU häufig den hohen Verwaltungsaufwand und mögliche Sprachbarrieren fürchten. Als erste Kommune wird die Stadt Bochum im Mai 2015 mit solch einem Angebot starten, das sich dann unter welcome.ruhr erreichen lässt.