Frank B. sucht eine Stelle als Systementwickler in der Automotivebranche. Erster Anlaufpunkt sind die Online-Stellenbörsen. Dort verschafft er sich einen Überblick, welche Unternehmen Vakanzen ausgeschrieben haben. Dann guckt er sich die Homegpages der Firmen an, die in Frage kommen.
Auf den Karriereportalen erfährt er viele Fakten über die Unternehmen, wie Größe, Umsatz oder Unternehmensziele. Doch vor allem die weichen Faktoren sind für Jobsuchende entscheidend dafür, eine Bewerbung loszuschicken.
Mitarbeiter-Videos
Viele Personalchefs setzten deshalb auf Mitarbeitervideos. "Recruiting-Videos sind ein Instrument, um die weichen Faktoren eines Unternehmens darzustellen", weiß Sascha Baron Geschäftsführer der DREILANDMEDIEN UG, die sich auf die Produktion von Mitarbeitervideos spezialisiert hat.
"Wie ist das Arbeitsklima? Wie sehen die neuen Kollegen aus? Gibt es kreative Pausen? Sportmöglichkeiten? Das alles lässt sich schwer in eine Stellenanzeige packen. Ein Video ist dafür ideal. Und wenn der zukünftige Kollege das Unternehmen vorstellt, auch sehr authentisch."
Billardspielen in der kreativen Pause
Die Gigatronik-Gruppe in Stuttgart lässt Ihr Unternehmen vom Mitarbeiter Gunther Weidemann darstellen. Er erzählt im Recruiting-Video über seinen Job, das gute Arbeitsklima, das Billardspielen in der kreativen Pause oder die sympathischen Menschen in Stuttgart.
"Die Videos sind oftmals die Initialzündung, eine Bewerbung loszuschicken. Fachkräfte können sich Ihren Arbeitsplatz oftmals aussuchen. Da müssen Unternehmen mehr für Ihr Employer Branding bzw. Ihre Arbeitgebermarke im Personalmarketing tun, sagt der Videojournalist Sascha Baron.
Continental setzt Testimonials schon seit Anfang 2009 gezielt ein. "Interessierte Kandidaten bekommen auf unserer Karrierehomepage einen Einblick und auch Eindruck über die Menschen bei Continental und ihre unterschiedlichen Aufgaben", sagt Sehnaz Özden, Leiterin Corporate Employer Branding & Recruiting im business-on.de-Interview.
Print verliert an Bedeutung
Die Printbranche wird derweil härter getroffen als Experten prognostizierten: Das Geschäft mir der Jobbörse ist bei der FAZ bereits heute auf einem derart niedrigen Niveau, das die FAZ-Geschäftsführung erst in fünf Jahren erwartete.
Medien-Insider Kai-Heinrich Brenner spricht in seiner Abendblatt-Kolumne von Umsatzeinbußen in der Höhe von 10 bis 20 Millionen Euro bei der FAZ. Vor allem den Einbruch bei den Stellenanzeigen macht er dafür verantwortlich. Auch wenn der Millionenverlust von offizieller Seite noch nicht bestätigt wurde, ist der Wegfall der Stellenanzeigen unumstritten.
Weiterführende Links.
Beispiele für Recruiting-Videos: http://dreilandmedien.de