„99,7 Prozent aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen in Bayern sind Mittelständler, sie tragen rund 75 Prozent aller Beschäftigten im Freistaat und erzeugen über 40 Prozent der Gesamtwirtschaftskraft des Bundeslandes“, erklärt Hans-Werner Czerwinski, Landesgeschäftsführer des BVMW Bayern. „Damit der Freistaat seine Spitzenstellung auch in Zukunft erhalten kann, müssen die Anliegen des Mittelstands derzeit deshalb insbesondere bei der geplanten Mehrwertsteuererhöhung und der Unternehmenssteuerreform berücksichtigt werden.“
Der BVMW lehnt aus diesem Grund die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte zum 1. Januar 2007 kategorisch ab. „Die Mehrwertsteuererhöhung schadet der Konjunktur, fördert die Schwarzarbeit und ist angesichts aktueller Steuer-Mehreinnahmen von 33 Milliarden Euro auch überhaupt nicht nötig“, so Czerwinski. „Wenn überhaupt an der Steuerschraube gedreht werden muss, dann sollte sich die Erhöhung zumindest über einen Zeitraum von 3 Jahren erstrecken.“
Der BVMW fordert außerdem eine grundlegende Überarbeitung des vorliegenden Entwurfs zur Unternehmenssteuerreform, da es sich hierbei mehr um „Reparaturkosmetik“ als um eine echte Reform handelt. Nach Ansicht des BVMW ist die Unternehmensteuerreform grundsätzlich unabhängig von der Rechtsform eines Unternehmens zu gestalten. Die jetzige Vorlage begünstigt einseitig Kapitalgesellschaften zu Lasten der im Mittelstand weit verbreiteten Personengesellschaften. Darüber hinaus werden eine Vielzahl neuer, bürokratischer Hindernisse und unnötiger Verkomplizierungen in den Unternehmen für zusätzliche Kosten sorgen.