Werden Deutschland oder die NATO angegriffen, kommt es auf jede Sekunde und auf präzise Informationen an. Wo erfolgt der Angriff und mit welchen Kräften? Die Antworten darauf bedingen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Als IT-Systemhaus und Digitalisierungspartner der Bundeswehr erprobt die BWI zusammen mit dem KI- und Softwareunternehmen Helsing in dem Experiment „MITA“, inwiefern KI dabei helfen kann, die taktische Aufklärung auf ein neues Level zu heben. Generalinspekteur Eberhard Zorn machte sich auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow selbst ein Bild von den Möglichkeiten der neuen Technologie. Beim simulierten Eindringen in ein von MITA überwachtes Gebiet konnten die Eindringlinge in Echtzeit erkannt werden.
Möglich ist dies durch Sensor-Netzwerke und automatisierte Datenfusion. Die Experten von innoX, der Innovationseinheit der BWI, haben hierfür verschiedene Sensoren selber entwickelt, aber auch bestehende Sensorik der Bundeswehr eingebunden und für die Demonstration auf dem zu überwachenden Gelände ausgebracht. Die Sensoren erfassen nicht nur Bewegungen, sondern sind auch mit einer Bilderkennung ausgestattet mit der sie feststellen können, um welche Art von Bedrohung es sich handelt. Die so gewonnenen riesigen Datenmengen müssen ohne Zeitverzögerung automatisiert zusammengeführt und bewertet werden. Hier kommt die KI- und Software-Lösung von Helsing ins Spiel. Sie wertet die Sensordaten aus und stellt das Ergebnis in einem dreidimensionalen Lagebild in Echtzeit zur Verfügung. Dadurch lassen sich Feindbewegungen auf dem Gefechtsfeld in Sekundenschnelle erkennen, so dass die militärische Führung ohne Zeitverzögerung reagieren kann. Auf diese Weise ist es möglich die funktionale Kette von der Sensorik bis zur militärischen Entscheidungsfindung integriert zu optimieren und in Sekundenschnelle zu schließen.
Nachdem die erste Phase des Experiments erfolgreich abgeschlossen wurde, werden das Bundesministerium der Verteidigung und die Bundeswehr jetzt das weitere Vorgehen prüfen.