Wissensaustausch fördern
In einem mehrstufigen Auswahlverfahren empfahl eine Expertenjury aus 480 eingereichten Innovationsskizzen schließlich 20 Bewerbungen zur Förderung durch den DATIpilot. Gemeinsam verbessern die Partner über einen Zeitraum von vier Jahren die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen verschiedenen Herstellern und Anwendern in der Automatisierungstechnik durch digital assistierte und herstellerübergreifende Lösungsfindung. So soll die Entwicklung innovativer Lösungen in der Automatisierungstechnik beschleunigt werden.
„Bereits in der frühen Konzeptphase müssen in unserem mittelständisch-geprägten Maschinen- und Anlagenbau grundlegende Entscheidungen zum Anlagenkonzept getroffen, Automatisierungs-komponenten ausgewählt und Angebote unter erheblichem Zeitdruck erstellt werden. Bisher wird dieser kritische Abschnitt der Lösungsfindung kaum digital unterstützt, obwohl er von größter Relevanz für die Wertschöpfungskette ist.“
(Johannes Hoos, Sprecher Innovationscommunity OPEN und Abteilung Advanced Development Digital Engineering bei FESTO SE & Co. KG)
"Es gibt ein enormes Innovations- und Transferpotential in unserem Land.“ Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger unterstrich zum Start der Förderrichtlinie DATIpilot, welche Ziele sowohl das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als auch die neu gegründete Innovationsagentur DATI damit verfolgen. Forschungseinrichtungen und Vertreter aus der Industrie sollen dabei gefördert werden, gemeinsam die Entwicklung technologischer und sozialer Innovationen in Deutschland anzukurbeln.
„Die Innovationscommunity OPEN wird durch ihre Offenheit gegenüber Industrie und Herstellern die digitale Anlagenplanung und -konzeption beschleunigen, indem es die Bereitstellung von digitalen Zwillingen und Informationen fördert. Unser maßgebliches Ziel ist es, Innovationen in diesem Bereich zu entwickeln und zu unterstützen.“
(Jürgen Heimbach, CEO CADENAS GmbH)
Anspruch an die Innovationscommunities
Ziel der Förderrichtlinie DATIpilot ist eine unbürokratische Förderung innovativer Projekte und Ideen. Die Bewerber müssen Forschungsexpertise nachweisen können und ein hohes Transferpotenzial in die Industrie und Wirtschaft besitzen. Die Ideen und nachhaltigen Lösungen sollen in der Lage sein, gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Zusätzlich werden mit DATIpilot regionale und überregionale Innovationssysteme gestärkt, die durch neue Herangehensweisen überzeugen sowie offene Partnerstrukturen und Open Innovation Ansätze.
„Die Querschnittstechnologie ‚Digitaler Zwilling‘ bietet bei dieser Problemstellung ein umfangreiches Innovationspotential. Mit der von OPEN verfolgten herstellerübergreifenden Lösungsfindungsplattform wollen wir ein firmenübergreifendes Ökosystem für nachhaltige Kooperationen zur Entwicklung innovativer und digitaler Lösungen im Maschinen- und Anlagenbau schaffen.“
(Prof. Dr.-Ing. Sascha Röck, Institutsleiter Virtual Automation Lab der Hochschule Esslingen)
Im Rahmen der vierjährigen Förderung werden innerhalb der Innovationscommunity OPEN verschiedene Projekte ausgewählt und umgesetzt aus den Bereichen Forschung, Transfer und Innovationen. Am Ende steht eine gut vernetzte Community mit erfolgreichen Transfer- und Innovationsergebnissen.
Eine erste Auswahl an beteiligten Partnerunternehmen ist bereits getroffen und steht zum geplanten Projektstart am 1. Januar 2025 fest: Die Komponentenhersteller Afag, IEF Werner, IFM, Lenze, Sick und Zimmer sowie die Maschinenbauunternehmen ASYS, Bausch + Ströbel, Brose, Stihl, topex und IT-Unternehmen wie derivo, ISG und Plan Software.
Beispiel einer virtuellen Anlagenplanung mit geminiware
Geminiware ist eine Web-Plattform zur Erstellung Digitaler Zwillinge von Maschinen, Anlagen und Automatisierungslösungen. Das Spin-Off der Hochschule Esslingen unterstützt eine intuitive und leichte Anlagenplanung mit Grundelementen inklusive VIBN. Danach werden die Elemente durch echte Digitale Zwillinge ausgetauscht.