Im Zusammenhang mit dem Bau der Allianz Arena in München fragte das renommierte Architekturbüro Herzog & de Meuron 2003 bei Caparol an, ob es möglich sei, die Oberfläche eines mit Effektlack beschichteten Betons zu einem vertretbaren Preis auch für großformatige Anwendung auf mineralischen Untergründen zu realisieren. Ausgehend von einem bereits existierenden Basismaterial wurde dieses daraufhin so lange weiterentwickelt und modifiziert, bis es den Wünschen und Anforderungen der Architekten entsprach.
Das Farb- und Materialkonzept für die Allianz Arena sah eine silberne, metallisch wirkende Materialität vor. Da dies aus Kostengründen nicht zum Beispiel in Edelstahl zu realisieren war, wurden neue Wege beschritten. Die von Caparol entwickelte Spezialbeschichtung Metallocryl ermöglichte die Gestaltungswünsche der Architekten und berücksichtigte zugleich die finanziellen Zwänge des Investors. In den Innenräumen sah das Farbkonzept den Einsatz von ebenfalls metallisch wirkenden Gold- und Bronze-Farbtönen vor. Auch diese Anforderungen konnten mit der entwickelten Produktqualität erfüllt werden. So ist mittlerweile aus der zunächst eigens für die Allianz Arena entwickelten Silberbeschichtung über Variationen in Gold und Bronze eine ganze Metallocryl-Kollektion geworden. Sie umfaßt 20 klassische Metall-Effektfarbtöne in Silber, Gold, Kupfer, Bronze und Eisen. Hinzu kommen 60 Trendfarbtöne, die den Farbkreis komplett erfassen, sowie alle marktgängigen Farbstellungen (z. B. RAL, DB- und Alucryl-Farbtöne).
Während bei der metallischen Effektbeschichtung im Innenraum Aluminiumpigmente für eine glänzende Optik sorgen, mußten für die Fassade Iriodine zur Pigmentierung eingesetzt werden, da sich Alumimium unter sauren und alkalischen Einflüsse in Verbindung mit Feuchte verfärbt. Im Außenbereich entstehen somit seidenglänzende Oberflächen.
Basis für die hervorragenden bauphysikalischen Werte von Metallocryl EXTERIOR ist ein hochwertiges UV-nachvernetzendes Reinacrylat-Bindemittel. Dadurch muß die Fassade nicht zusätzlich versiegelt werden. Die Beschichtung ist filmkonserviert geschützt gegen Pilz- und Algenbefall. Sie kann auf strukturierten Oberflächen wie Fassadenputzen, Porenbeton-Beschichtungen und Waschbeton aufgebracht werden und eignet sich für repräsentative Fassadenflächen sowie zur Betonung architektonischer Elemente.
Metallocryl INTERIOR ist in der Naßabriebklasse 1 nach DIN EN 13 300 eingeordnet. Durch das spezielle Bindemittel sind die Aluminiumpartikel fest eingebunden, so daß an der Oberfläche kein „Schreibeffekt“ entstehen kann. Eingesetzt wird die Effektbeschictung auf strukturierten Untergründen wie Rauhfaser, Glasgewebe, Capaquarz, Streich- und Strukturputzen. Zu beachten ist, daß glatte, feinstrukturierte Untergründe sowie Flächen mit starkem Streiflichteinfall nicht walzspuren- oder wolkenfrei beschichtbar sind. Dies ist aus der Verarbeitung von Effektlacken bekannt, da Metallpigmente in der Beschichtung in eine Richtung verlaufen müssen.
Werden glatte Oberflächen gewünscht, kann Metallocryl INTERIOR nach dem Walzauftrag im Kreuzschlag nachgebürstet werden. Ergebnis ist ein Schattenspiel aus Licht und Matt-/Glanzeffekten. Zusätzliche Variationen entstehen durch einen Überzug der neuen Werkstoffe mit Arte-Lasur oder Arte-Lasur Color.
Die Effektbeschichtung wurde mit dem „Innovationspreis Architektur und Bauwesen 2006“ ausgezeichnet. Der Architektur- und Designwettbewerb prämiert unter den zahlreichen am Markt angebotenen Bauprodukten diejenigen, die in besonderem Maße den Belangen der Architekten entsprechen. Wichtige Kriterien bei der Beurteilung sind funktionale und gestalterische Qualität, Materialechtheit und Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten. Außerdem ist Metallocryl aufgrund seiner herausragenden gestalterischen Eigenschaften für den Deutschen Designpreis 2007 nominiert.
Eine neue umfangreiche Broschüre bietet eine Vielzahl von Anregungen für den Einsatz der neuen Metallic-Farben, zeigt die große Farbtonauswahl und überzeugt nicht zuletzt anspruchsvolle Kunden des Malerhandwerks.