Bislang wird bei der Renovierung und Neubeschichtung von Fassaden in der Regel mit Pinsel und Rolle gearbeitet. Häuser im Spritzverfahren besonders umweltschonend, schnell und sauber zu verschönern, scheiterte zumeist daran, daß die nähere Umgebung durch den entstehenden Sprühnebel ebenfalls ungewollt in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Baufarbenhersteller Caparol (Ober-Ramstadt) und der Spritzgerätehersteller Wagner (Markdorf) gehörten deshalb zu den Projektbeteiligten eines vom Bund geförderten Forschungsprogramms. Die wissenschaftliche Studie unter Leitung des Fraunhofer Instituts ITWM firmierte unter dem Namen Nespri: „Nebelfreies Spritzen“. Das Zusammenspiel von neu rezeptierter Spezialfarbe und innovativer Maschinentechnologie ist in seinen Ergebnissen so überzeugend, daß Renovierungen an der Fassade deutlich effizienter und sicherer als bisher realisiert werden können. Außer den Firmen Caparol und Wagner waren mehrere Malerbetriebe sowie Forschungsinstitute in das Projekt involviert.
Um Spritznebel, den sogenannten Overspray, deutlich zu reduzieren, mußte eine Farbe entwickelt und so eingestellt werden, daß die Bildung der Spritznebel verursachenden Teilchen durch die Rezeptur weitgehend vermieden wird. Beim Nespritec-System ist das gelungen. Es besteht aus einer eigens für nebelfreies Sprühen prädestinierten Farbe und einem speziell hierfür entwickelten Airlessgerät. Die Pumpe saugt das Material an. Ein spezieller beheizter Hochdruckschlauch erwärmt die Farbe und sorgt beim Verarbeiten für eine konstante Temperatur, die am Spritzgerät elektronisch überwacht wird. Eine weitere Besonderheit: Statt herkömmlicher Düsen sorgt eine neu entwickelte Doppeldüse für einen nebelfreien Materialauftrag. Statt den Werkstoff zeitaufwändig an die Wand zu bringen, geht es jetzt mit dem innovativen Spritzgerät und der neuen Farbe nicht nur wesentlich schneller, sondern auch umweltschonender.