Weil diese Zusammengehörigkeit vorher kaum erkennbar war, hat sie die international bekannte Streetart-Künstlerin MadC (bürgerlich: Claudia Walde) farblich zum Ausdruck gebracht. Nach wie vor sind sie durch eine Fußgängerbrücke getrennt, doch diese hat MadC einfach in ihre Gestaltung miteinbezogen. Wer jetzt auf dieser Brücke, einem der viel benutzten Zugänge zum Herrngarten, geht oder radelt, findet sich inmitten ihrer farbstarken Komposition wieder.
Caparol Fassadenfarbe statt Graffiti
„Ich will einen Raum schaffen, in dem man sich gerne aufhält und wohlfühlt“ erklärt die in Bautzen geborene Künstlerin. Für die Fassaden hat sie Blau- und Magentaabstufungen gewählt, weil diese Farben Energie ausstrahlen, aber nicht überfordern. „Meine anderen Bilder sind zum Teil noch viel viel farbiger, aber wenn ich ganz viele Extremfarben nehme, wird es zu unruhig,“ sagt sie. Erstmals hat die Streetart-Expertin für die großen Flächen die Caparol Fassadenfarbe Muresko auf SilaCryl Basis verwendet, die sie verdünnt mit dem Airless-Spritzgerät aufgetragen hat. Die Farben wurden von Caparol nach ihren Wünschen abgetönt. Von Graffiti-Sprayfarben kommt sie mehr und mehr ab, weil diese sich nicht für große Flächen eignen und nur von begrenzter Haltbarkeit sind. Dabei hat sie selbst über 10 Jahre Lackfarben für eine auf Graffiti-Produkte spezialisierte Firma entwickelt. Von schwer zu recyclenden Sprühdosen will sie sich aus Umweltschutzgründen verabschieden. Während der Malarbeiten am Darmstädter Museumsobjekt konnte sie sich von den Vorteilen von Muresko überzeugen. Die Caparol Fassadenfarbe bietet höchste Farbtonvielfalt und zugleich höchste Farbtonstabilität, sie schützt das Mauerwerk vor Regenwasser und Feuchtigkeit und dank der Filmkonservierung auch vor der Besiedlung von Algen und Pilzen. Die Darmstädter werden also noch lange Freude am Werk von MadC haben.
Das Hessische Landesmuseum hatte die Künstlerin zu einer Podiumsdiskussion anlässlich der großen Ausstellung „Urknall der Kunst. Moderne trifft Vorzeit“ eingeladen. So kam sie zum ersten Mal in die Weltkulturerbestadt Darmstadt. Mit sechzehn hatte sie im sächsischen Bautzen mit ihren ersten Streetart-Wandbemalungen begonnen. Da sich die Graffiti-Kultur an Amerika orientiert, wurde sie in der Szene bald unter dem englisch auszusprechenden Namen MadC, „verrückte Claudia“, bekannt und behielt ihn als Markenzeichen bei. In Gesprächen mit Museumsdirektor Dr. Martin Faass und der Kuratorin Dr. Jessica Schmidt nahm der Plan Gestalt an, den betongrauen Erweiterungsbauten von Reinhold Kargel aus den achtziger Jahren ein neues Gesicht zu geben. Eigentlich sollten sie nach dem Willen des inzwischen verstorbenen Architekten über Glasflächen Einblicke in die Gemäldesammlung im Gebäude ermöglichen. Aber zum Schutz der Kunstwerke vor Sonnenlicht blieben die Fensterflächen bis heute verhüllt, und der gewünschte Schaufenster-Effekt konnte nie umgesetzt werden. Faass schlug vor, die Farbigkeit und Vielfalt der Gemäldesammlung mit Hilfe einer neuen Fassadengestaltung optisch von innen nach außen zu bringen.
Auf ihrem Rückweg von einer Veranstaltung im Schwarzwald machte MadC kurz in Darmstadt Station, um sich eine der Fassaden, von der ursprünglich die Rede gewesen war, näher anzuschauen. Sie empfand die Raumsituation als unklar und stellte fest, dass nicht eine Wand allein, sondern der gesamte Raum neben der Brücke eine neue, modernere Ausstrahlung brauchte. Ihr abstrakter Entwurf fand bei der Museumsleitung Anklang, und mit den Firmen Merck und Caparol waren auch bald Sponsoren gefunden.
„Abstrakte Kunst spricht nicht den Kopf an, es macht viel mehr in einem. Mir ist es wichtig, dass damit etwas angesprochen wird, was man selber gar nicht von sich kennt“, sagt die Künstlerin. Dann ging es nach sechs Monaten Planung endlich an die Umsetzung. Oft musste MadC auf einem Rollgerüst täglich 12 Stunden durchpowern, eine kräftezehrende Leistung. Nach drei Wochen war die Neugestaltung wie vereinbart abgeschlossen. Während ihrer Malphase im öffentlichen Raum stand MadC immer unter der kritischen Beobachtung der Passanten. Die waren anfangs skeptisch, weil sie sich nichts unter ihrem Konzept vorstellen konnten, fanden das Resultat aber auf- und anregend. Die Brücke blieb 24 Stunden gesperrt, damit der Boden nach der Bemalung durchtrocknen konnte.
In Zukunft will MadC nach ihren guten Darmstädter Erfahrungen gerne weiter mit Muresko arbeiten.
Bautafel:
Objekt:
StreetArt an den Fassaden der Gemäldegalerie des Hessischen Landesmuseum Darmstadt
Bauherr:
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Ausführung:
Claudia Walde, StreetArt Künstlerin MadC
Fertigstellung:
2024
Muresko – In mehr als 1 Million Farbtönen abtönbar
Die dienstälteste Fassadenfarbe von Caparol steht dem Malerhandwerk seit 65 Jahren erfolgreich zur Seite. Das Produkt auf SilaCryl® Basis besticht mit einem hervorragendem Feuchteschutz und optimalen bauphysikalischen Eigenschaften. Damit bleiben Oberflächen vor Witterungseinflüssen und Verschmutzung bestens geschützt.
Doch zweifellos das Aushängeschild ist die große Farbtonvielfalt: Mit Muresko ist es Caparol gelungen, eine Farbe zu entwickeln, die als erste maschinell abgetönt werden konnte. Sie ist in mehr als 1 Mio. Farbtönen abtönbar – von hell bis dunkel und dezent bis kraftvoll. Hieraus ergeben sich nahezu unendliche Gestaltungsmöglichkeiten an der Fassade.